Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

3. MaKomp.: Kmdt.: Hptm. Virgilius Desimon. 
Lt. i. d. R. Heinrich Hasenrichter, Alfred Walter, Fch. i. d. R. Emil Klauer, 
Kad. i. d. R. Franz Quereser. 
4. MaKomp.: Kmdt.: Hptm. Arnold Haller von Raitenbuch, Lt. i. d. R. Dr. Franz 
Gauby, Hermann Kropsch, Fch. i. d. R. Karl Maier, Kad. i. d. R. Viktor 
Lorger. 
Anmerkung: Am 31. August rückte Hptm. Karl Schwab, am 3. September 
Hptm. Richard Neustifter ein. 
Der Verpflegsstand betrug 20 Offiziere (Aspiranten), 836 Mann. 
Das I. MaBaon. gehörte dem aus je einem MaBaon. der IR. 27, 47, 87 und 97 
sowie je einer MaKomp. der FIB. 7 und 20 formierten 5. MaR. — Kmdt. Obst. 
Neubacher des IR. 47, RAdjt. Hptm. Neustifter des IR. 27 — an. Das 5. MaR. 
bildete mit dem 6. MaR. (je ein MaBaon. der IR. 7, 17, je eine MaKomp. der 
FIB. 8 und 9) die Marschbrigade des III. Korps, Kmdt. GM. Nickl, der auch die 
Reserveeskadron des DR. 5 angehörte. 
Schon im Frieden war vorgesehen, daß in jedem Militärterritorialbezirke (Korpsbezirke) 
des Mutterlandes bei den Ersatzkörpern eine Marschbrigade derart gebildet wurde, daß für 
jedes im Felde stehende Bataillon bei der Marschbrigade eine Kompagnie vorhanden war. 
Die 14 Marschbrigaden wurden gleich nach Erlangen der Marschbereitschaft nicht nur auf 
den Kriegsschauplatz nachgezogen, sondern als Kampftruppen in die Front gestellt. Hiedurch 
wurden sie aber ihrer eigentlichen Ausgabe entzogen, mobile Ersatzkörper für die fechtende 
Truppe zu sein, welche die zu erwartenden großen Verluste in den ersten Entscheidungen 
unmittelbar decken konnten. Sie waren auch nach Zusammensetzung und Ausrüstung wenig 
oder gar nicht zu Kampftruppen erster Linie geeignet. Sie stellten gar nicht eingeübte und 
aufeinander eingespielte Neuformationen ohne Friedenskader und fast ganz ohne Stamm von 
Berufs- oder aktiven Soldaten dar, bestanden ferner zum großen Teile, bei den unter Aus¬ 
wanderung leidenden Regimentern fast ausschließlich, aus Ersatzreservisten mit nur achtwöchiger 
Friedensausbildung, die vor ihrem Ausmarsche gar nicht eingeübt worden waren. Sie hatten 
außerdem weder Maschinengewehre noch irgendwelche Artillerie, weder technische Truppen noch 
eine eigentliche technische Ausrüstung, waren also schon aus diesem Grunde zur Lösung von 
Gefechtsaufgaben in der Schlacht nicht geeignet. Wenn sie teilweise trotzdem, dank des vortreff¬ 
lichen soldatischen Geistes der Mannschaft mancher unserer Völkerschaften und dank des glän¬ 
zenden Beispieles ihrer Offiziere, oft sehr Gutes, ja geradezu Bewunderungswürdiges1 leisteten, 
so ist das keine Entschuldigung für eine Maßregel, die diese unfertigen Truppen ihrer eigentlichen 
Aufgabe entzog, und die schließlich dann fehlten, wenn sie am notwendigsten waren, als es 
galt, die tatsächlich ansehnlichen Verluste der August- und Septemberkämpse durch einiger¬ 
maßen ausgebildete Mannschaft zu ersetzend 
Den Geburtstag des Obersten Kriegsherrn feierte das nach altösterreichischer 
Kriegersitte mit Eichenlaub auf den Kappen geschmückte Marschbataillon mit einer 
Feldmesse auf dem Exerzierplätze Thesen. Rasch verflossen die Tage in der reben¬ 
umschlungenen Draustadt, von der es am 24. August früh Abschied nehmen hieß. 24.8. 
Nochmals grüßt der Schloßberg, das Wahrzeichen der Murstadt, die vormittags 
durchfahren wird, herüber. Durch die heimatlichen Täler braust der Zug, der die 
1 Nach der Schlacht bei Przemyälany vollzog das Marschbataillon des südsteirischen IR. 47 
unter Hptm. Häßler den Befehl, eine Nachhutstellung „bis zum letzten Mann" zu halten, nahezu 
buchstäblich, und bei Komaröw brachte ein Teil der 9. MaBrig., die der Kommandant der 
29. IBrig., GstbsObst. Dr. Bardolff, hoch zu Roß, mit dem Säbel in der Hand, zum Sturme 
führte, im Zentrum die Entscheidung. 
^ GM. a. D. Hugo Kerchnawe: „Die unzureichende Kriegsrüstung der Mittelmächte als 
Hauptursache ihrer Niederlage", Ergänzungsheft 4 zum Werke „Österreich-Ungarns Letzter 
Krieg", 50, 51. 
4 
49
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.