Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

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Aber schon nahen die Rächer. Inf. Matthias Weiß, der das Trommelfeuer und 
die Feindangriffe ohne Schaden überwunden, stürmt hinunter zu Oblt. Rack und 
bringt noch rechtzeitig Nachricht von dem Wüten auf der Kuppe. Rack führt per¬ 
sönlich den Reservezug des Lt. i. d. R. Josef Pitr vor. Der Gegenstoß trifft den 
Italiener in der Flanke. Auch von rechts kommt Hilfe. Zgf. tit. Feldw. Valentin 
Haubmann, der mit dem linken Flügelzuge der benachbarten 13. Komp, den feind¬ 
lichen Anprall abgewiesen hatte, erkennt die Gefahr in seiner linken Flanke. Kurz 
entschlossen macht er mit seinem Zuge kehrt und nimmt von rechts her den über¬ 
raschten Italiener in die Zange, unterstützt von einem Reservezuge der 17. Komp., 
der im Stirnangriff losgeht. 
Auch die Maschinengewehre der MGA. IV leben noch, trotz des rasenden Trom¬ 
melwirbels der Vernichtung. Gft. tit. Korp. Johann Händler, der scharfsichtige 
Gewehroormeister, reißt sein Maschinengewehr von dem aufgeschichteten Stein- und 
Sandsackbrocken und bringt es rasch und geschickt am bedrohten Orte in Stellung: 
dort erreicht ihn das tödliche Blei (silb. TM. 1. Kl.). Gleichmäßig ratternd, werfen 
beide Maschinen ihre stahlumhüllten Bleipfeile in blühendes Leben. Gft. Franz Kron- 
steiner, Gewehroormeister, lenkt zielbewußt eine der beiden Mähmaschinen des Todes 
(silb. TM. 1. Kl.). Ein kurzer Kampf. Bajonett, Kolben, Spaten in derben Steirer¬ 
fäusten fegen den Eindringling in wenigen Minuten hinweg von der hei߬ 
umstrittenen Platte. 
Wieder ist Zgf. Hammer der 14. an der Spitze des Stoßkeils und hinter dem 
Italiener her. Nach geglücktem Gegenangriffe rettet Hammer den schwerver¬ 
wundeten Lt. i. d. R. Pitr; seine starken Arme bringen den tapferen Offizier in 
Sicherheit. Trotz Verwundung und Aufforderung, den Hilfsplatz aufzusuchen, kehrt 
Hammer unverzüglich in die zertrümmerte Grabenfront zurück und nimmt auch 
an den nächsten Kämpfen ebenso tapferen Anteil. Die goldene TM. ist sein wohl¬ 
verdienter Lohn. 
Lt. i. d. R. Pitr wird mit dem MVK. 3. Kl. ausgezeichnet. Die silb. TM. 1. Kl. 
erhalten außer dem treuen, tapferen Weggefährten Hammers, Korp. Leirer, und 
dem braven Melder Matthias Weiß noch Korp. Rudolf Karl der 17. Komp., der 
seinen Schwarm in einem Anlaufe zum Sturme vorführte und im Handgemenge 
den Heldentod fand. Das gleiche Schicksal traf den tapferen Stürmer Inf. Balthasar 
Purbäck der 17., während Inf. tit. Gft. Johann Zötsch der 17., ein besonders 
beherzter Mann, heil aus dem Getümmel hervorging (beide die silb. TM. 1. Kl.). 
Auch beim linken Nachbar der 27er, bei Honvsd 3, hatten die Italiener zu 
gleicher Stunde zweimal vergeblich angegriffen. Eine Honvsdkompagnie hastete 
nach dem feindlichen Einbrüche bei 124 zur Unterstützung heran. Sie traf gerade ein, 
als die Belgier wieder im ungeschmälerten Besitze der Teufelskuppe waren. Bei 
Einbruch der Dunkelheit, als das Kampffieber gesunken, langte noch ein Zug der 
17. Komp, vom Eisenbahndurchlasse unter Kad. i. d. R. Wiedner bei Oblt. Rack 
ein. Am späten Abende kam überdies die Brigadereserve, die 19. Komp, unter 
Oblt. i. d. R. Maas, von Gabrije dl. in den Kampfabschnitt der 14. Komp, und 
übernahm nachtsüber mit drei Zügen den Grabendienst. Der vierte Zug, dann die 
aus der Kampffront gezogenen Reste der 14. und die halbe 17. Komp, wurden in 
den Schutz der Dolinen zurückgenommen. Als Abschnittsreserve standen Hptm. 
Steinmetz die halbe 17. und die 18. Komp, in den Eisenbahndurchlässen zur 
Verfügung. 
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