Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

In diesem Abschnitte waren noch vor Beginn der Großangriffe in der dritten 
Isonzoschlacht die Vorfeldstellungen von Peteano gleichwie jene auf dem Nordwest¬ 
hange des Mt. S. Michele von unseren Truppen geräumt worden. Aus der Gegend 
nächst der Bahn östlich von Peteano und auf dem halben Hange gegen den Gipfel 
18.11. des Mt. S. Michele loderten auch am 18. wieder die Flammen erbitterten Kampfes 
empor, der den Durchbruch der Front bezweckte. 
Den auf dem Nordhange zweimal eingedrungenen Feind warf beidemal der 
Gegenstoß des Xl. MaBaons. des Prager IR. 28, das hiebei zwei Drittel seines 
Standes einbüßte. Der hin- und herwogende Kampf ging auch die Nacht hindurch 
weiter. 
19.11. Am 19. ließ der Italiener von seinen Angriffen gegen den Nordflllgel ab, machte 
aber den Versuch, den Mt. S. Michele durch Umfassung von Süden her zu nehmen. 
20.11. Am 20. November wiederholten sich die Versuche des Feindes, den Mt. S. Michele 
doppelt zu umfassen. In der Nacht war es Teilen der k. u. k. 12. IBrig. gelungen, 
die Einbruchsstellen auf dem Nordhang wieder zu säubern. Im Laufe des Nach¬ 
mittags kam es nach eintägiger Pause zu einem mächtigen Angriff an der Bahn bei 
Peteano und südlich von ihr. Der Kampf dauerte bis in die Nacht. Angesichts der 
feindlichen Überlegenheit und des überwältigenden Artilleriefeuers mußten die 
Reste der Besatzung eines vor der Front liegenden Stützpunktes an der Eisenbahn 
östlich von Peteano und eines kleinen Frontstückes am Hang zurückgenommen 
werden. Dieser unwesentliche Erfolg des Feindes blieb der einzige in dem tage¬ 
langen Ringen auf dem Nordflügel des VII. Korps und war mit unverhältnismäßig 
großen Verlusten erkauft worden. Aber die andauernd hohen Verluste der 6. ID. 
machten das k. u. k. VII. Korpskmdo. um die verläßliche Behauptung des 
Mt. S. Michele doch besorgt. Es erbat und erhielt vom Armeekommando die zwei 
Bataillone des IR. 27 zugewiesen, die seit dem 17. November in Biglia standen K 
Beide Bataillone traten in den Verband der 6. ID. und gelangten noch 
am 20. ins Vallonetal als Reserve der 12. IBrig. Das IV. Baon. wurde noch in den 
Abendstunden in die vorbereitete Rückhaltstellung (die ursprüngliche 3. Linie) bei 
Boschini vorgezogen. 
Der Grund, warum es dem Feinde gelungen war, wiederholt kleine Teilerfolge 
auf dem Nordflügöl des VII. Korps zu erringen, lag darin, daß durch die Zurück¬ 
nahme der Verteidigungsfront vom Karstrand während der Sommerschlachten das 
verbindende Stück vom Gipfel des Mt. S. Michele zur stehengebliebenen ursprüng¬ 
lichen Front am Fsonzouser zwischen Peteano und Rubbia einen nach Norden ver¬ 
lausenden Haken bildete, der nicht nur aus nahe Entfernung vom Mt. Fortin, 
sondern auch von den feindlichen schweren Batteriegruppen aus der Gegend Mossa— 
Valisella andauernd Flanken-, ja sogar Rückenfeuer erhielt. Je weiter nun dieses 
verbindende Stück gegen die Wippachmündung zu abgezogen wurde, desto mehr war 
es der flankierenden Wirkung entzogen und gewann es an Widerstandskraft. Daher 
mußte eine günstigere Lösung für den Verlauf der unter allen Umständen zu 
behauptenden Linie in einem Ausgleich zwischen der gegenwärtigen, steil vor¬ 
springenden und einer mehr abgeflachten Front gefunden werden. Hiezu ließ nun 
das VII. Korpskmdo. von der östlichen Höhe Trig. 275 gegen den Fsonzo beschleunigt 
eine Rückhaltstellung ausbauen, die knapp westlich von Boschini vorbei gegen den 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, III., 494. 
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