Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

gewehr aufrichtete und im Verlaufe von vier Anstürmen den Feind mit schweren 
Verlusten abwies. 
Die silb. TM. 2. Kl. erhielten: Gft. Wolfgang Wenzel, Karl Benefchek, Inf. Franz 
Paar, Paul Kukowetz, Josef Daun, Michael Kohlhauser und Franz Smutny — 
letzterer übernahm am 4. Juli nach Verwundung des Vormeisters das Kommando, 
vollzog einen Stellungswechsel, wodurch er dem eigenen linken Flügel, bei dem 
der Feind bereits eingedrungen war, durch gute Feuerwirkung rechtzeitig Hilfe 
brachte und dem hieraus zurückweichenden Feinde noch erhebliche Verluste zufügte. 
Von den Vorgenannten hatten sich Zgs. Karl KolarZ und Ins. Franz Paar bereits 
Ende Mai die bronzene TM. verdient. 
Mit dem X./47. MaBaon. nahm die MGA. Hofchek auch rühmlichen Anteil an 
der am 18. Juli mächtig auflodernden zweiten Insonzofchlacht (18. Juli bis 
10. August), in deren Brennpunkt der Mt. S. Michele stand. Am dritten Schlacht¬ 
tage, am 20. Juli, siel der ständig von einer Rauchkappe überdeckte, feuerspeiende 
Vulkan in Feindeshand. Die Schlachtkrise war eingetreten. Doch schon am folgenden 
Tage war er im Gegenangriffe den Italienern wieder entrissen. 
Der Kommandant der 93. ID., GM. v. Boog, der ehemalige vorletzte Friedens¬ 
regimentskommandant der 27er, ehrte in seinem auszeichnenden Berichte die Taten 
des X./47. MaBaons. in der ersten Schlacht von Görz und gedachte sodann des hervor¬ 
ragenden Anteils des Marschbataillons und „einer Belgierkompagnie" an den 
entscheidungsvollen Julikämpfen: 
„Nach der ersten Schlacht von Görz kam die Division in den Raum Ranziano als Korps¬ 
reserve, wurde aber schon nach einigen Tagen abermals auf das Plateau von Doberdö zur 
Wiedereroberung des verlorengegangenen Mt. S. Michele eingesetzt. Auch bei diesen harten 
und schweren Kämpfen bewies das MaBaon. X/47 mit der Belgierkompagnie seinen hohen 
militärischen Wert. Seite an Seite mit dem bravourös vorgehenden MaBaon. XI/28 erstürmten 
X/47 und Belgierkompagnie die feindlichen Stellungen östlich Sdraussina. 
Als dann infolge übermächtiger feindlicher Artilleriewirkung und eines von sechs frischen feind¬ 
lichen Bataillonen durchgeführten Gegenangriffes die eigenen Truppen zurückgedrängt wurden, 
war es der zähen Tapferkeit von X/47 und XI/28 (Verluste bei X/47 48 Prozent Mannschaft und 
36 Prozent Offiziere) sowie der Belgierkompagnie, die sich am Westhang des Mt. S. Michele 
einnistete, zu danken, daß diese wichtige Höhe nicht abermals verlorenging und somit heute 
noch in unserem Besitze ist... 1 
Es waren jene heroischen Kämpfe um den Besitz des Mt. S. Michele, in denen 
die tapfere Haltung des allerdings durch starke deutsche Kontingente durchsetzten 
und unter Führung deutschsprachiger Ossiziere fechtenden MaBaons. XI/28 bestim¬ 
menden Anlaß gab zur späteren Wiedererrichtung des im April strafweise aufge¬ 
lösten IR. 28 und zur Rückgabe der Regimentssahne. 
Die im Berichte des GM. v. Boog lobend erwähnte Belgierkompagnie war eine 
dem 27er-Ergänzungsbezirke entstammende, aus gemusterten jungen Leuten 
bestehende ehemalige Militärarbeitersormation, die noch vor Beginn des Krieges 
mit Italien an der ersten notdürftigen Ausgestaltung der Karstfront Anteil hatte. 
Seit Anfang Juni hatte sie als „Marschkompagnie 27" mit einem Verpflegs- 
stande von 199 Mann und einem Feuergewehrstande von 174 in Hptm. Kratochwill, 
der Ende Mai mit einer Reserve-Maschinengewehrabteilung (2 MG., 42 Mann) 
an die Isonzofront kam, einen kriegserprobten Führer. Schon anfangs Juni, 
1 47er-Regimentsgeschichte, 318. 
421
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.