Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

konnten; sie trugen ihren durch Sturz schwerverletzten Kommandanten durch drei 
Stunden auf den Strekizahilfsplatz, hiebei von Inf. Adolf Salmutter der 
4. MaKomp. hilfsbereit unterstützt, der im starken feindlichen Feuer trotz zahl¬ 
reicher Stürze über Felsen aus die Strekiza zurückeilte und eine Sanitätspatrouille 
der Patrouille Stingl entgegenführte: auch Salmutter erhielt die silb. TM. 2. Kl.; 
Zgf. Stefan Hütter der 2. MaKomp., ein schneidiger Schwarmführer, Zgs. Julius 
Hammer der 3. MaKomp., für tapferes Ausharren als rechte Seitenpatrouille am 
Zweispitz: (Bst. Johann Quitsch des TelegrRgts., zugeteilt dem X./27. MaBaon., am 
13. Juli durch eine schwere Granate betäubt, rettet er die Telephonapparate aus 
der zerstörten Hütte; Inf. tit. Gft. Raimund Gruber, Telephonist der 4. MaKomp., 
Feldw. (Stabsf.) Jakob Wogrinetz rettet am 20. Juli im schweren Artilleriefeuer 
den Bataillonstrain vor Vernichtung; Zgf. tit. Feldw. Friedrich Ziegelbauer der 
2. MaKomp., ein verdienter SanUO., und RUO. l. Kl. Bruno Fanninger der 
3. MaKomp. 
August und September auf der Strekiza 
Nach dem kampsumtobten 30. Juli setzte wieder eine ruhigere Zeitperiode ein. 
X/27, das anfangs August 767 Feuergewehre und 2 Maschinengewehre zählte, 
konnte darangehen, Unterkünfte für den Winter zu bauen, denn aus den höheren 
Orts ergehenden Weisungen war zu erkennen, daß die derzeitigen Stellungen 
auch über den Winter gehalten würden. 
5.8. Die Nachricht vom Falle Warschaus versetzte am 5. August alles in hellen 
Freudentaumel, der sich des Abends in einem Scheinwerfer- und Leuchtraketen¬ 
feuerwerk und einem dreifachen Fronthurra ausleben konnte. 
Die feindliche Artillerie zeigte nach wie vor ihre zahlenmäßige Überlegenheit 
an Rohr und Munition, wiewohl auch die eigene Artillerierllstung an Kraft gewann 
und unter anderem auch zwei 30.5-civ-Mörfer, „Hans" und „Grete", eingesetzt 
wurden. 
18.8. Am 18. August erhält das Marschbataillon Ersatz. Oblt. Salzer ist mit der 
5. /XHL MaKomp. aus der Strekiza eingetroffen. Es ist schon der zweite Nachschub, 
da bereits im Juli die 5./XII. MaKomp. unter Oblt. Reinisch, dem späteren Kom¬ 
mandanten der 1. MaKomp. (seit 31. Juli), Ergänzung gebracht hatte. 
In diese Zeit fällt auch die Festsetzung neuer Abschnittsgrenzen. In den Baseon¬ 
abschnitt wurde noch Stützpunkt 1579 einbezogen,, dem Abschnitte Strekiza der 
Rankgraben angegliedert, während Kleiner Mittagskosel und Schwarzenberg dem 
Seisseraabschnitte zufielen. 
4.9. Am 4. September übernahm Oblt. Salzer an Stelle des abkommandierten 
Hptm. Weiß das Kommando der 2. MaKomp. 
5.9. Der 5. September brachte den ersten Schneefall. Die zu Niederschlägen neigende 
Witterung hatte schon in den Augusttagen die Erkrankungen an Rheuma, Gicht, 
die Darmerkrankungen gesteigert. Ende August begann der Typhus im Abschnitte 
sich epidemisch auszubreiten. Auch vor dem bewährten Baons.- und Abschnittsarzte 
12.9. Dr. Byloff machte die Krankheit nicht Halt, und er mußte am 12. September von 
der Strekiza Abschied nehmen. 
18.9. Der 16. September steht im Zeichen eines scharfen Artillerieduells. Während 
die eigenen Batterien den Mittagskofel, den Mt. Piper und den Zweispitz, dann das 
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