Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Alois Berger; 1. MaKomp. Hptm. Julius Steinmetz, 2. MaKomp. Hptm. i. d. R. 
Rudolf Weiß, 3. MaKomp. Hptm. d. Armeestd. Johann Zamolo, 4. MaKomp. 
Lt. Karl v. Mirkoviö — wurde dem Befehlsbereiche der 184. JBrig., GM. Iafchke, 
eingefügt. Diese bildete mit der 183. JBrig. und einigen divisionsunmittelbaren 
Formationen die 92. ID., FML. v. Langer, in dessen vom Mt. Peralba bis zum 
Krn reichenden Kommandobereiche auch die Sperren Malborgeth, Raibl, Predil 
und Flitsch lagen. 
Tarvis, in dem die 27er mit gespannter Erwartung lagen, ist an der sriaulischen 
Grenze unstreitig das erste und wichtigste Objekt für eine italienische Offensive. 
Nicht allein deshalb, weil nach Tarvis aus dem Tagliamentobecken nördlich von 
Udine im Tale der Fella die vorzügliche Straße über Pontafel und die kürzeste 
Eisenbahnlinie in die Reichshauptstadt führt, sondern auch, weil sich hier die tiefste 
Furche in den Ostalpen findet und eine weitere bequeme Einsattelung zwischen 
den Karnischen Alpen und den Karawanken unmittelbar nach Villach und Klagen- 
surt führt. Die Straße vom Grenzorte Pontafel nach Tarvis führt in der Richtung 
West—Ost in dem engen Tale der Fella aufwärts. Neben ihr die Bahn. Ungefähr 
in der Mitte der 30 km langen Strecke liegt der Ort Malborgeth am nördlichen 
Fellaufer. Ihm gegenüber auf einem nahezu das ganze Tal durchsetzenden Fels¬ 
riegel das Fort Hensel, benannt nach dem heldenmütigen Verteidiger Malborgeths 
im Jahre 1809, dem Hauptmann im Ingenieurkorps Friedrich Hensel, der hier in 
heroischer Pflichterfüllung den Tod fand. 
Neben der durch das Fellatal führenden Straße bieten die kärntnerischen Rand¬ 
gebirge nur zwei Einbruchsstellen für größere feindliche Unternehmungen: im 
Westen den nur teilweise fahrbaren Weg über den Plöckenpaß ins Gailtal, wo 
der Feind unmittelbar gegen Villach vorstoßen und die Stellung bei Tarvis um¬ 
gehen kann; im Osten die Straße über den Predil, die im Gleichläufe mit der 
italienischen Grenze aus dem Flitscher Becken am oberen Isonzo direkt nördlich 
nach Tarvis führt. Diese Straße wird durch unsere Werke Predil und Raibl gesperrt. 
Die Strekizaftellung 
Die ersten 27er, welche die Grenzwacht bezogen, gehörten der 2. MaKomp., 11.5. 
Hptm. i. d. R. Weiß, an. Am 11. Mai morgens zogen sie, nach rührendem Abschiede 
von der Zivilbevölkerung, aus Tarvis westwärts über Saifnitz—Uggowitz. Gegen 
Mittag rückten sie in Malborgeth ein, von der gesamten Fortsbesatzung, die die 
Ankömmlinge schon von weitem mit Winkgrüßen empfing, aufs freudigste aus¬ 
genommen. 
Nachmittags ging es bergan auf die Strekizaalpe. Die berggewohnten Steirer¬ 
söhne freuten sich des herrlichen Bildes, das sich ihren Blicken von hier erschloß: 
auf etwa 1300 m Luftlinie südwärts der ragende Eckpfeiler des Karnischen Kammes, 
der Mittagskofel (2089 m), mit seinen niederwallenden Schutthalden, ihm zur 
Linken sein kleinerer Gefährte, der kleine Mittagskosel (1952 in), dessen Südost¬ 
grat sich zum waldumgürteten Schwarzenberg (1753 m) senkt, dem Ostausläufer 
in die Seistera. Vom kulminierenden Mittagskofel, von dem der Feindblick Berg 
und Tal weithin zu beherrschen vermag, senkt sich westwärts der Grenzgrat über 
200 in zur Einsattelung 1868, Mittagskofel-Piperscharte, über die der von der 
Strekizaalpe emporkletternde Pfad ins italienische Dognatal, zur Casara di Som- 
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