Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Niederung südlich der Höhe mit den vier Bäumen erreichte. Um 8.30 Uhr vor¬ 
mittags setzte sie sich neuerdings in Bewegung, um befehlsgemäß im Einzelvor- 
wärtsgehen nach einer Stunde sich jenseits der großen Niederung zwischen den 
Kompagnien Steinmetz und Pschorn niederzulassen. Trotz vorsichtigen Vorgehens 
büßte die 5. Komp. 17 Verwundete ein. 
Seit 5 Uhr morgens feuerten die eigenen Batterien. Sie wirkten eine Stunde 
hindurch vorwiegend in den Einbruchsraum zwischen Czernelica—Dabki, doch 
merkte man an der Feuerstärke, daß der Munitionsbestand ein beschränkter war. 
Um 6 Uhr früh sollte an der gesamten Korpsfront der Jnfanterieangriff seine 
Fortsetzung finden, um den Russen aus dem Brückenköpfe zu werfen und den 
Dniester zu erreichen. 
Der Russe hatte sich aber im Brückenköpfe ein festes Bollwerk geschaffen, zu 
dessen Bezwingung die Kräfte, besonders in artilleristischer Hinsicht, nicht 
ausreichten. 
Im Angriffsraum des Regimentes sperrte ein stark bewehrter Stützpunkt auf 
der Kreuzhöhe 345 den Zugang nach Czernelica. Hptm. Klupp war auch im Laufe 
des 12. und 13. unermüdlich tätig, um von seinem seit 11. Juni abends fest 
in seiner Hand befindlichen, mit einem Verluste von 3 Toten und 15 Verwundeten 
(darunter Fch. i. d. R. Schnepf) erkauften Posten, dessen verläßliche Behauptung 
für einen Angriff auf den Stützpunkt unerläßlich war, Stärke und Abwehrkraft 
dieses Bollwerkes zu erkunden. Ein weiteres Vorgehen der Kompagnie Klupp 
war vorläufig ausgeschlossen, da die von der Kreuzhöhe 353 ausgehende tödliche 
Flankenwirkung die Kompagnie vernichtet hätte. Hptm. Klupp mußte die 
nördlichste Gruppe seiner Kompagnie wegen des überaus wirksamen Infanterie- 
und Maschinengewehrflankenfeuers gegen die Kreuzhöhe 353 zu drehen. Neuerlich 
wies Hptm. Klupp auf die Bedeutung der unbedingt verläßlichen Niederringung 
des feindlichen Raumes 353—345 durch die eigene Artillerie für die Fortsetzung 
des Gesamtangriffes des Regimentes hin. 
Zu wesentlichen Veränderungen kam es nicht. Die 8. Komp, schob sich nach 
10 Uhr abends, nachdem ihr östlicher Nachbar, das LIR. 27, Anschluß genommen 
hatte, aus der großen Bachniederung bis hinter die Kammlinie vorwärts. Die 
Reserven des II. Baons., die 6. Komp., Hptm. v. Rech, und die 7. Komp., Oblt. von 
Schuppanzigh, sowie die MGA. I, Lt. i. d. R. Luttenberger, die sich bis gegen Mittag 
in der kleinen Niederung hinter der Vierbaumhöhe im langwierigen Vorwärts¬ 
sammeln niedergelassen hatten, suchten gegen Mitternacht nach dem durch einen 
russischen Feuerüberfall gewürzten Abmenagieren näheren Anschluß an die Feuer- 
sront und gewannen die große Bachniederung. 
Nur dem IV. Baon. war ein größerer Raumgewinn vorbehalten. Da der vom 
43. LIBrigKmdo. um Mitternacht angekündigte Befehl zur Aufnahme der Vor¬ 
rückung vor Tagesanbruch nicht eingetroffen war und der vorausblickende, erprobte 
Bataillonskommandant, Hptm. Righetti, einen bei Hellem Tageslichte über die 
deckungslosen, völlig eingesehenen Hänge geführten, verlustreichen Angriff nicht 
unterschätzte, setzten die Kompagnien schon vor 4 Uhr morgens zum Angriffe an. 
Besonders ungestüm die 13. Komp., Oblt. Trinkl, die trotz des später einsetzenden 
Feuers der Kunisowcebatterien in scharfem Vorwärtsdrange Olchowiec erreichte. 
Zwei Züge säubern den Ort von den Russenpatrouillen, fegen durch den Ort, aus 
dessen Häusern da und dort lauernder Verrat bricht, und gelangen an die Nord- 
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