Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Rtdeaurandes zirka 1000 Schritte südlich der nach Czernowitz führenden Eisenbahn¬ 
linie. Im 4500 Schritte breiten Unterabschnitte Obstlt. Sieg! standen 750 Gewehr- 
(Karabiner-) Schützen und 8 Maschinengewehre. Westlich schloß die von öst.-ung. 
Infanterie durchsetzte preuß. 6. KD. an» ostwärts lagen abgesessene Reiter der öst.- 
ung. 4. KBrig.» Obst. v. Horthy. 
18.5. Am 18. Mai lösten die drei standgeschwächten 27er-Kompagnien mit der MGA. II 
die 5.» 7.» 8. Komp, und MGA. II des LIR. 3 am rechten Flügel ab (f. Skizze 49). 
19.5. Die letzten Mai- und ersten Iunitage verliefen ohne nennenswerte Ereignisse. Es 
bis herrschte Ruhe an der Pruthfront, die nur zeitweise durch Kanonaden der beider- 
5.8. fettigen Artillerien Unterbrechung erfuhr. Feldwachen- und Patrouillengeplänkel 
belebte den im allgemeinen ruhigen Ablauf dieser Zeitperiode. 
Schon am 16. Mai bot sich hiebei für den 59jährigen Kriegsfreiwilligen Feldw. 
Jakob Ahrer der 9. Komp., einen Kämpfer aus dem Jahre 1878, die erste Gelegen¬ 
heit, sich durch einen freiwilligen schneidig durchgeführten Patrouillengang die 
silb. TM. 2. Kl. zu erwerben. 
Hier seien auch die für den 13. Mai verliehenen Auszeichnungen eingeschaltet. 
Es wurden ausgezeichnet: mit dem MVK. 3. Kl. Hptm. Jasbec; mit der bronzenen 
MVM. Oblt. Klimann, Baonsadj. Obst. Kanzler und der Kmdt. der MGA. II, 
Lt. i. d. R. Reicher. 
Von der Mannschaft erhielten: die silb. TM. 2. Kl. Baons.-Hornist Feldw. Josef 
Rychna, der während des Gefechtes am 13. Mai wichtige Meldung bringt, die 
feindliche Linie durchreitend; die bronzene TM. Feldw. Gottfried Wolfsberger und 
Zgf. Gottfried Liebmann, beide der 11. Komp., Inf. Franz Kipperer und OffzDiener 
Alois Sumann, beide der 9. Komp., Zgf. tit. Feldw. Anton Lanner, der als Rech¬ 
nungsunteroffizier trotz umherschwirrender Kosakenpatrouillen die Verpflegung 
nach vorne bringt. 
Schließlich wurden zwei tapfere Fähnriche i. d. R. nachträglich (im Jahre 1920) 
ausgezeichnet: Fch. i. d. R. Karl Foitl der 11. Komp. Beim befohlenen Rückzug 
am 13. Mai wurde er mit seinen 17 Mann, die dem 3. Zuge angehörten, von etwa 
150 Reitern nach tapferer Gegenwehr umzingelt, durch Säbelhiebe und Lanzen¬ 
stiche zusammengehauen. Foitl erhielt sechs Säbelhiebe und drei Lanzenstiche in 
den Rücken. Von den 17 Mann kamen nur sehr wenige unverwundet davon, die 
meisten blieben schwer verwundet auf dem Kampffelde. Mit Gft. Mayer und noch 
zwei Mann kroch er zirka 700 Schritte in das Nächstliegende Dorf. Am nächsten 
Tage wurde er von den Russen ins Spital von äniatyn geschafft. Seinem helden¬ 
mütigen Widerstände war es zu danken, daß die russische Reiterei gebremst wurde 
und in Unordnung kam. Dem opfermutigen Fähnrich wurde die goldene TM. 
zuerkannt. Gleich ihm von hartem Widerstandswillen beseelt, erwehrte sich 
Fch. i. d. R. Dr. Artur Ochsenfeld mit zwei Schwärmen seines 4. Zuges der wieder¬ 
holten Anstürme des weit überlegenen Russen, bis auch er, schwer verwundet, der 
Übermacht, die ihm den Rückzug sperrte, erliegt. Die silb. TM. 1. Kl. lohnte nach¬ 
träglich das aufopfernde Verhalten des tapferen Fähnrichs. 
Die Verwendung des III. Baons. im Bereiche des Korps Marschall brachte die 
27er erstmalig in engere Fühlung mit größeren Kavalleriekörpern, vor allem 
aber mit dem deutschen Bundesbruder. Die enge Verbundenheit mit den deutschen 
Kontingenten fand Ausdruck in gegenseitigen Besuchen in den Stellungen oder 
im Meierhofe von Zatucze, der die 27er wohnlich aufnahm, wenn sie als Abschnitts-
	        
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