17.000 Fuhrwerke dem gesamten Nordheere zugeführt. Der 3. Armee, in deren
Bereich das Regiment kämpfte, flössen hievon an Ersätzen zu: Jänner 78.000,
Februar 44.000, März 42.000, April 64.000 Offiziere und Mann.
Gegenüber dem Gefamtzuflusse von 946.847 Offizieren und Mann bezifferte sich
der Abschub von Kranken und Verwundeten auf 435.000. Etwa halb so viele
Männer als im ständigen Flusse zur Novdostfront strömten, sind in den vier
Monaten krank und verwundet in den Bereich der Zentraltransportleitung zurück¬
gekommen.
Beim Regiments ergibt sich folgendes Bild:
Gesamtverpflegsstand am 1. Jänner 1915 1650
Ersätze: halbes V., VI., VII., VIII., IX. MaBaon 4100
Zusammen 5750
Gesamtverpflegsstand am 30. April 1915 3890
abzüglich Offiziere und Mannschaft des IR. 28 .... 340 3550
ergibt in den vier Monaten einen Abgang von .... 2200
Mann an Toten, Verwundeten, Vermißten und Kranken gegenüber einem Gefamt-
zuflusse von 4100 Mann.
Demnach wurde etwas mehr als die Hälfte der Ersätze durch Abgänge auf¬
gesogen.
Während der viermonatigen Winterkampagne wechselte das Regiment dreimal
seine „Winterquartiere", deren jedesmalige Einrichtung unter der drückenden Last
der Unbilden des Beskidenwinters reichlich Mühe, ein großes Maß an entsagungs¬
vollen Entbehrungen dem Regimente auferlegte.
Mußte die nach jeder Richtung hin vortreffliche Radocynastellung, mit der Mög¬
lichkeit geregelter Abwechslung und Ausruhens unter bescheidenem Dach, trotz
glänzender Abwehr aller Russenangriffe infolge der auswirkenden Ereignisse beim
Nachbarn Ende Jänner verlassen werden, um sie gegen die weit ungünstigere,
ausgedehnte, alle Kräfte des Regimentes beanspruchende Stellung an der Ondava
einzutauschen, so war dem Verharren des Regimentes in seiner zweiten, nahezu
völlig neu auszugestaltenden Abwehrfront am 25. März ein Ziel gesetzt. Dieser
Tag, ein kritischer Tag erster Ordnung, dessen dunkler Ausklang durch rechtzeitiges
Erlassen des allseits erwarteten Rückzugsbefehls seitens des III. Korpskmdos. hätte
vermieden werden können, brachte das standfeste, opfertreu ausharrende Regiment
infolge würgender Not der beiderseitigen Anschlußfronten einer Katastrophe nahe,
der es sich nur dank der Umsicht und Geschicklichkeit aller Unterführer, dank der
Beherrschtheit der ein besseres Schicksal verdienenden Mannschaften aller Grade —
wenn auch nicht ohne Einbuße — zu entziehen vermochte.
In der dritten, letzten Stellung bei Zborö—Esztebnek erlebte das Regiment das
Ende der Winterperiode in den von rauher Wintermacht beherrschten Beskiden.
Während des viermonatigen Zeitraumes nahm nur das zum Großteile aus
Jungmännern gebildete IV. Feldbaon. (ehemaliges VIII. MaBaon.) an den geschil¬
derten Angriffsaktionen auf dem Kastelik vrch und auf der Pavlovica teil, die
beredtes Zeugnis gaben von dem ungebrochenen Angriffswillen der Steirer, der
sich auch in zahlreichen Unternehmungen kleineren Stiles wie immer beispiel¬
gebend bewährte.
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