Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

19.4. Am 19. April erfolgte die Aufteilung des von den Russen bei der Passierung 
der Talsperre südlich von Zborü mit einigen unschädlichen Schrapnells begrüßten 
IX. MaBaons., Hptm. Haller von Raitenbuch, der ersten „feldgrünen" Marsch¬ 
formation. Nach Einreihung des Marschbataillons hatte das Regiment einen Ver- 
pflegsstand von 91 Offizieren, 3415 Mann. Der Frontstand zählte 81 Offiziere, 
3011 Feuergewehre, 4 MG. Auch vom aufgelösten IR. 28, besonders von dessen 
IX. MaBaon., waren Zuteilungen von 5 Offizieren (Aspiranten) und ausgewählten 
Mannschaften erfolgt. Vom Mannschastsfrontstande stammten 2807 Mann (hievon 
336 UO.) aus dem Ergänzungsbezirke des IR. 27, 204 Mann (hierunter 21 UO.) 
von IR. 28. Der Muttersprache nach gab es im Frontstande an fremdsprachigen 
Mannschaften 176 Tschechen, 149 Slowenen, 120 Italiener und 1 Ungarn. Am 
22. April wurde 1 MG. des IR. 28 der MGA. II, Lt. i. d. R. Reicher, zugeteilt, so 
daß diese über 3 MG. verfügte. Aus den Resten der ehemaligen MGA. III und IV 
wurde eine Mannschastsreserve von 5 UO. und 18 Mann gebildet. 
32.4. Mjr. Petermann war am 22. April von IR. 47 wieder eingerückt und über¬ 
nahm das Kommando des IV. Baons., das feit dem 18. interimistisch Hptm. v. Rech 
geführt hatte, der wieder seine Stammkompagnie, die brave 6., übernahm. Oblt. 
Wunsch organisierte, zum Regimentstelephonoffizier ernannt, die Regimentstele¬ 
phonabteilung. Die bisherige Praxis hatte sich nicht bewährt. Durch Zusammen¬ 
fassung aller Apparate und deren Bedienungsmannschaften wurde nunmehr von 
einer Zentralstelle aus die den tatsächlichen Bedürfnissen angepaßte Errichtung 
von Telephonstationen bewirkt. Hiedurch war auch eine ökonomische Verwendung 
und stete Instandhaltung des wertvollen Linienmaterials gesichert K 
Durch die Einreihung der IX. MarschformaUonen hatte sich auch die Gefechts¬ 
kraft des III. Korps gestärkt. Es verfügte über 24.000 Feuergewehre. Bei 28 km 
Frontausdehnung ergab sich pro Gewehr eine durchschnittliche Frontlänge von 
1.20 in; das Korps hatte schon lange nicht derart günstige Verhältnisse. 
Die Gefechtstätigkeit war jetzt keine bedeutende. Doch war auch wie in den 
vergangenen Apriltagen durch nächtliche Patrouillengänge für eine andauernde 
Beunruhigung des Feindes gesorgt. 
Für hervorragende Taten in dieser Zeit wurden ausgezeichnet: mit der silb. TM. 
1. Kl. Zgf. tit. Feldw. Hermann Heidenwolf der 9. Komp., er hielt drei Tage hin¬ 
durch einen vorgeschobenen Stützpunkt und machte jede feindliche Annäherung 
unmöglich: mit der silb. TM. 2. Kl. Fch. i. d. R. Karl Brzin, schon am 8. September 
1914 bei Ottenhausen schwer verwundet, bewährte sich später als Proviantosfizier 
des II. Baons. und wurde neuerdings im April bei Zborö am linken Auge durch 
einen Gewehrschuß schwer verwundet: Zgf. tit. Feldw. Gottfried Weninger und 
Korp. Joses Salmhofer, beide der 1. Komp., für hervorragende Tätigkeit im 
Patrouillendienste; Inf. Anton Loidolt der 10. Komp., der am 7. April beim Fried¬ 
hofe von Esztebnek vier Zigeunerhütten in Brand steckte, in denen sich die Russen 
fortgesetzt sammelten; mit der bronzenen TM. die beiden Gft. Friedrich Hochmann 
und Johann Jantscher für tapferes Verhalten als Feldwachkommandanten: Inf. 
tit. Gft. Patritz Kernegger der Regimentspionierabteilung, der seinen Wagemut 
1 Stand der Regimentstelephonabteilung: 1 Offz., 1 Feldw., 4 Zgf., 5 Korp., 13 Gft., 
26 Inf. Am 30. April standen 11 Telephonkassetten und 3 Dosentelephone im Gebrauch; außer¬ 
dem waren 3 Dosentelephone für Untersuchungszwecke verfügbar. An Draht waren 19V- km 
ausgelegt. 
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