Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

, sorgen, hatte jetzt seine liebe Not. Die schlechte Witterung erschwerte naturgemäß 
in ihrem steten Wechsel von Schnee, Regen und Tauwetter den Fortschritt in der 
Ausgestaltung der Stellungen, untergrub zudem die Gesundheit und Widerstands¬ 
kraft der Kämpfer. 
12.4. Am 12. April besuchte der Armeeoberkommandant, Seine Kaiserliche Hoheit 
Erzherzog Friedrich, den Gesechtsbereich des III. Korps, bei dem sich bereits am 
29. März einschneidende personelle Veränderungen vollzogen hatten. Korpskom¬ 
mandant G. d. I. Colerus war krank abgegangen, das Kommando des III. Korps 
hatte FML. Josef Krautwald Ritter v. Annau übernommen. Der bisherige Korps¬ 
generalstabschef, GM. Richard Müller, hatte das Kommando über die links an die 
56. JBrig. anschließende Gruppe an Stelle des GM. v. Haustein erhalten. Der 
von Oblt. Weingraber geführten Deputation des Regimentes gegenüber sprach 
sich Seine Kaiserliche Hoheit in Worten des höchsten Lobes über das hervorragend 
tapfere und ruhmvolle Verhalten des Regimentes während des Feldzuges aus. 
13.4. Der 13. April wurde für das Regiment zu einem bedeutungsvollen Tage: es 
erhielt in Obst. Augustin Dorotka v. Ehrenwall einen neuen Regimentsführer, dem 
es befchieden fein sollte, eine lange Zeitperiode hindurch Freud und Leid mit dem 
Regiments zu teilen. 
Seinen das Regiment höchst ehrenden Begrüßungsworten konnte Obst. v. Dorotka 
in recht sinniger Art beifügen: „Es war mir ein gutes Vorzeichen, daß gleich am 
ersten Tage meiner Kommandoführung durch eine kühne Unternehmung 29 Russen 
die Waffen strecken mußten." 
Dem wagemutigen Gst. tit. Korp. Anton Reitzner der 6. Komp, gelingt dieser 
Handstreich. Freiwillig sich meldend, geht er mit seiner Patrouille auf die bei 
Esztebnek liegende feindliche Schwarmlinie los, überschüttet sie llbersallartig auf 
hundert Schritte mit Feuer. Während noch seine Kameraden feuern, springt 
Reitzner tollkühn vor, fordert die verdutzten Russen durch energischen Zuruf zur 
Übergabe aus. 29 Russen samt ihren Gewehren und reichlicher Munition bringt 
Korp. Reitzner zurück in die Koldorinasront. Die goldene TM. lohnt dieses mit 
besonderer Schneid durchgeführte Unternehmen. 
Rechners getreue Helfer werden mit der bronzenen TM. ausgezeichnet: die 
Ins. Anton Fleiß, Franz Gerold, Vinzenz Waldl, Klement Käfer, Johann Lang¬ 
mann, Lorenz Lendl, Wilhelm Leopold und Ferdinand Mirtitsch, alle der 5. Komp. 
Obst. Leonhard Rebhahn, der seit dem 27. Februar das Regiment in der 
Ondavastellung befehligte und den schwierigen Rückzug am 25. März leitete, schied, 
zu einer Spezialkommission nach Wien berufen, vom Regiments, das dem warm¬ 
herzigen Führer ein ehrendes Andenken bewahrtes 
Mjr. Petermann, schon einmal Gast beim Schwesterregimente, ging abermals 
am 9. April zu IR. 47 ab und übernahm den Periaabschnitt. Hptm. Leopold Stein¬ 
metz wurde Nachfolger im I. BaonsKmdo., das er bereits am 13. April an Obstlt. 
v. Schneider übergab. Auch im verantwortungsreichen Posten des Regiments¬ 
adjutanten trat vorübergehend ein Wechsel ein, da Hptm. Fröhlich am 7. zur 
Behandlung einer Fingerverletzung nach Kaschau abging. Hptm. Moll übernahm 
die Agenden des Regimentsadjutanten, schied aber nach zehn Tagen infolge Er¬ 
krankung aus der Regimentskommandorachel. Nach kurzer Stellvertretung durch 
1 Obst. Rebhahn fiel als Kommandant des IR. 77 am 2. August 1915 bei Boguein (nord¬ 
westlich von Lublin). 
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