Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Die Kämpfe in den Ostbeskiden 
(16. November bis 3. Dezember 1914) 
Skizzen 21, 22, 23, 24 
Verschiebung auf den Beskidenkamm 
Skizzen 21, 22 
Inzwischen drang die Masse des XXIV. Russenkorps gegen den Öupküw- 
Beskidpaß mit Ungestüm über Komaäcza und Radoszyce empor. Schwere Nebel 
waren einem überfall günstig. In der Tat wurde die 20. HID. mit Einbruch der 
Nacht auf dem Beskidpaß plötzlich angegriffen. Im Handumdrehen brachen die 
feindlichen Vorhuten in die Stellungen der Honveds an der Straße von Radoszyce 
ein und erbeuteten vier Geschütze. Die Nachricht von diesen unerwarteten Vor¬ 
gängen alarmierte die Truppen der 17. ID. in Palota und Vidräny, verbreitete 
Aufregung bis nach Mezölaborcz, erzwang die Räumung der Station 1-upkäw 
unter feindlicher Einwirkung und den Verlust des Schmalspurmaterials der Linie 
Lupltöro—Cisna. Der mit Teilen der 17. ID. am nächsten Morgen (16. November) 
am Westslügei des VII. Korps angesetzte Gegenangriff kam nur langsam vorwärts, 
vermochte jedoch die Lage bei der 20. HID. wieder halbwegs herzustellen. Da ging 
am kupköwpaß nach heftigen Kämpfen am Nachmittag die wichtige Höhe Terpiak 
verloren. Zudem war von Norden der Anmarsch von russischen Verstärkungen 
gemeldet: es war das VIII. Korps, das Brussilow jetzt in den Raum Bukowsko 
vorzog. In seiner Not wandte sich FML. Fail-Grießler am Abend an das benach¬ 
barte III. Korps um Hilfe. G. d. I. Colerus stellte bereitwillig zunächst die 44. LIBrig. 
und dann die 56. IBrig. zur Verfügung r. 
16.11. Am 16. November gegen 11 Uhr nachts brachte der Alarmbefehl die Brigade 
GM. Fernengel auf die Beine. In stockfinsterer Nacht geht es im Anschlüsse an 
FJB. 7 und IR. 47 aus grundlosen Wegen mit ermüdenden Stockungen ostwärts 
über Havaj, Kifpoläny, Rokitücz durch Waldgebiet nach Laborczrev, wo das 
17.11. Regiment um 8 Uhr früh des 17. November eintrifft. Hier erwartete den Brigadier 
bereits der Befehl zum Weitermarsch bis zur Eisenbahnstation Mezölaborcz. Eine 
warme Gulaschsuppe und heißer Tee weckten die Lebensgeister der stark ermüdeten, 
neuen Kämpfen entgegengehenden 27er. 
Die in den letzten Tagen verbreiteten Gerüchte, daß Winterquartiere bezogen 
würden, hatten sich nicht bewahrheitet. Auch die Hoffnungen mancher aus Ver¬ 
schiebung auf einen anderen Kriegsschauplatz sollten sich nicht erfüllen. Die 
drängende Not des völlig erschöpften VII. Korps forderte rascheste Hilfe. Traum 
und Bahnfahrt waren kurz. 
In offenen Lowries werden die Truppen stafselweife über Vidräny gefahren, 
um die hart mitgenommenen Truppen der Gruppe FML. v. Csanädy zu stützen. 
Als I. Staffel ging das FJB. 7 bis Öupköw und Obst. Pifchely mit dem II. und 
IV./47. Baon. bis in die Höhe von Palota ab. Das letztere Fahrziel hatte auch die 
II. Staffel: das 66. IBrigKmdo. sowie Obstlt. Hofer mit dem I. und III./47. Baon. 
Die III. Staffel — Stab, PionAbt., I. und IV. Baon. des Regimentes — fuhr um 
11.25 Uhr vormittags ab und traf nach einstündiger Fahrt bei Palota ein. Die 
IV. Staffel — II. und III. Baon. des Regimentes — folgte als letzte. 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, L, 570, 571. 
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