Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

in verschieden starken Gruppen, aus seiner bisherigen Stellung ohne Artillerieunterstützung 
gegen BloLew Grn. und Posada Nowomiejska vor 
Ein scharfes Nachhutgesecht bildet die Schlußphase der Kämpfe von BloLew Grn. 
—Wolcza Dl.—Grodowice. 
Der Schlachtenlärm von Przemysl—Chyrüw war verklungen. Eine der schwer¬ 
sten, an Opfern überreichen Kampfperioden, die das Regiment im Weltkriege 
erlebte, mit all ihren Steigerungen war zu Ende: ein Kampf mit dem Feinde vor 
der Front, ein Kampf mit dem grausamen Seuchengespenst in den eigenen Reihen. 
Rückzug Ln die Karpathen 
(6. November bis 15. November 1915) 
libersichtsskizze und Skizze 21 
Der Rückzug der Armeen ging vorerst staffelweise vor sich, um sich bei einem 
etwaigen allzu heftigen Nachstoßen des Feindes gegenseitig Hilfe leisten zu können. 
Die kompakte Russenmasse war nun tatsächlich ins Rollen gekommen. Was 
möglich gewesen war, um ihren Lauf zu bremsen, war geschehen. In Galizien hatte 
man sich darauf beschränkt, die Bahnen zum Teil wieder vorübergehend unbenützbar 
zu machen. Im Polenlande hatte das deutsche Ostheer dagegen mit gewohnter 
Gründlichkeit die Zerstörung aller Bahnen und Straßen besorgt. Und schon ver¬ 
sammelte sich im Raume von Thorn die deutsche Streitmacht unter Mackensen, um 
von dort aus zu einem neuen Stoße gegen des Feindes Nordslanke auszuholen. 
Aber auch das öst.-ung. Nordheer wurde zu neuen Taten aufgerufen. 
Der Grundgedanke der Pläne Hindenburgs und Conrads, der den Kriegshand¬ 
lungen der Verbündeten in den nächsten Wochen seinen Stempel aufdrückte, war: 
die gegen Preußisch-Schlesien und Posen schwerfällig heranrollende „Dampfwalze" 
des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch sollte von der unteren Weichsel und von 
den Karpathen aus in die Zange genommen, durch einen Doppelangriff von Thorn 
und von Krakau aus sollte zu einem erfolgbringenden Schlage ausgeholt werden. 
Dieser grundlegende Gedanke, wie auch der begreifliche Wunsch, mit dem Bun¬ 
desgenossen in möglichst direkter Fühlung zu bleiben, führte zu einer recht umfang¬ 
reichen Umgruppierung des öst.-ung. Nordheeres. Es sollte vor allem dessen Nord¬ 
flügel eine bedeutende Kräftigung erfahren, um jedweder Gefahr einer Trennung 
vom Bundesgenossen zu begegnen, während im Süden der breite, weitausgedehnte 
Karpathenwall einige Stütze bieten sollte. 
Infolgedessen wurde zunächst die in eine zwischen der Nordsront von Krakau 
und dem Ursprung der Warthe verlausende Linie zurückgenommene k. u. k. 
1. Armee durch Teile der 3., namentlich aber der 4. k. u. k. Armee verstärkt und 
dann das k. u. k. 2. Armeekmdo. mit vier seiner schlagfähigsten Divisionen aus der 
Mitte der Karpathensront, hinter die es zurückgegangen war, zum direkten Schutze 
Preußisch-Schlesiens mittels Bahntransportes in die Gegend von Kreuzburg 
geworfen. Dort befand sich bereits ein k. u. k. Kavalleriekorps. Mitten zwischen 
deutschen Streitkrästen stand nun diese öst.-ung. Krastgruppe. Nicht ohne Reibung 
und zunehmende Mißstimmung war diese Gruppierung vor sich gegangen. Immer 
wieder machte sich der Mangel eines einheitlichen Oberbefehles auf dem östlichen 
1 47er-Regimentsgeschichte, 136, 137. 
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