die beiden Bataillone fielen dem Aufteilungsprozesse zum Opfer und wurden von¬
einander getrennt.
Gemeinsam hasteten sie noch durch Nowe Miasto und Posada Nowomiejska, um
sich südlich dieses Ortes um 12.30 Uhr nachmittags hinter dem gegen den Ort vor¬
springenden Nordteil der Waldzone in einer Bereitschaftsstellung niederzulassen.
Von hier aus gewinnen die Bataillone, die sich gegen BloLew Grn. hinziehende
Niederung ausnützend und in Schwarmgruppen vorgehend, den Südteil dieses Ortes.
Der um 3 Uhr nachmittags eintreffende Befehl des 6. IDKmdos. weist ein
Bataillon als Reserve der 12. Brigade zum Herrenhause von BloLew Grn., ein
Bataillon als Divisionsreserve nach Wolcza Dl.
Ein fllnfundvierzig Minuten später einlangender Divisionsbefehl bestimmt beide
Bataillone als Divisionsreserve im letztgenannten Ort. Doch war mittlerweile der
erste Befehl durchgeführt worden. Das IV. Baon. hatte sich bereits in BloLew Grn.
der 12. IBrig., GM. Krasel, unterstellt, während das I. nach Wolcza Dl. abgerückt
war. Die durch den Bataillonsadjutanten, Oblt. Wunsch, dem beim Ziegelofen von
BloLew Grn. haltenden, Teile der 17. ID. befehligenden Gruppenkommandanten,
GM. Barbini, überbrachte Meldung von dem aufhebenden Befehle der 6. ID. ver¬
mochte keine Änderung zu bewirken, da der Gruppenkommandant den schon
empfangenen Kraftzuschuß angesichts der Bedrängnis nicht mehr freizugeben
gesonnen war. Das 6. IDKmdo. wurde hievon unterrichtet.
So verblieb denn das IV. Baon., Hptm. Anton Schwarz, in BloLew Grn. vorerst
als Reserve der 12. IBrig. Diese hatte, wie schon erwähnt, bereits am 15. Oktober
früh als erste Hilfsstaffel des III. Korps die wankende 34. ID. gestützt und die
Bodenwellen östlich von BloLew Grn. und Wolcza Dl. in den Nachmittagsstunden
des 15. Oktober fest in die Hand genommen. Der am 16. fortgesetzte Angriff ver¬
mochte aber sein Hauptziel, das von den Russen zäh verteidigte Folwark Antonöwka,
nicht zu erreichen.
Auch die durch den weiter nördlich geführten Angriff der 22. LID. entlastete
34. ID. gewann zwar ihre Stellungen zurück, doch war ein weiteres Vorgehen
durch das mörderische Flankenseuer von den Höhen bei Czpszki und von der
Magiera behindert.
Das 12. IBrigKmdo. übertrug noch am 16. Oktober spät nachmittags die Ver- 16.18.
Wendung des IV. Baons. dem neuen Gruppenkommandanten, Obstlt. Schotfch des
FIB. 9 1, der die 15. und 16. Komp, unter Kommando des Oblt. Weingraber zur
Füllung einer zwischen dem Baon. Hptm. Popovits des IR. 39 und dem IR. 17
bestehenden, etwa 400 Schritte breiten Lücke östlich von BloLew Grn. — ungefähr
900 Schritte gegenüber dem Folwark Antonöwka — einsetzte. Die 15. und 16. Komp,
lösten sich abwechselnd in der vordersten Linie ab.
Das I. Baon. war um 5 Uhr nachmittags in Wolcza Dl. eingetroffen, wo es im
Nordteil des Ortes nächtigte.
Der 16. Oktober ging zur Neige. Er brachte noch ein tragisches Geschehen, das
im besonderen alle 27er, die erst später diese Trauerbotschaft erfuhren, bis ins
Innerste erschütterte: Oberstbrigadier Karl Weber, den letzten Friedens- und ersten
Kriegsregimentskommandanten, hatte die unerforfchliche Vorsehung auf immer
1 Obstlt. Schotsch befehligte den Abschnitt I des GM. Barbini; ihm waren FIB. 8, 1 Baon.
des IR. 39 und Reste des LIR. 4, schließlich IV/27 unterstellt. Nördlich schloß Abschnitt II,
Obst. Pilar, an (IR. 96, Teile des IR. 39).
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