Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Przemysl vorbei bis NiLankowice vorzustoßen und die 6. ID. an den Westrand von 
Przemysl zu marschieren hatte x. 
11.10. Während das IX. Korps am 11. Oktober. 4 Uhr nachmittags, nach kurzem 
Kampfe in Jaroslau eindringen konnte, leisteten die Nachhuten des russischen X. 
und XXIX. Korps vor Radymno und weiter südlich bei Sosnica noch stärkeren 
Widerstand. Gegen diesen Feind gingen die 23. HID. der Besatzung von Przemysl 
von Süden, das III. Korps mit der 28. ID. und 22. LID. von Westen vor. 
Die um 4 Uhr morgens vom Regiments nach Tapin entsendeten Patrouillen 
meldeten, daß der Feind von Tapin abgezogen sei. Einige Russen wurden ein¬ 
gebracht. Trotzdem von der eigenen Artillerie der elenden Wegverhältnisse wegen 
noch kein Rohr zur Verfügung stand, entschloß sich GM. Fernengel zum Antritte 
der Vorrückung, die nach 10 Uhr vormittags beginnt. Das II. und III./27. Baon. 
gehen längs und südlich des Fahrweges Tapin—Zamiechöw vor. Dem II./27. Baon. 
folgt das II./47. in zweiter Linie. Nördlich des Fahrweges marschieren die 7er-Iäger. 
1/27 folgt als Brigadereserve längs und südlich des Fahrweges. Das IV./27. Baon. 
hatte als selbständige Kolonne die nördliche Route über Trigonometer 263—Dob- 
kowice einzuschlagen, südlich dieses Ortes das FIB. 20. vorzurücken. 
Um 11 Uhr vormittags wird Tapin passiert. Die Schwarmlinien werden mit 
Schrapnellseuer aus dem Raume östlich von Zamiechöw empfangen. Um 1.20 Uhr 
nachmittags trifft der Befehl des Brigadiers ein, vorläufig auf den Höhen bei 
Zamiechöw und Kafzyce zu halten. Zu dieser Zeit ist auch zirka 5 km südlich von 
Zamiechöw starker Gefechtslärm hörbar. Dort stand die 23. HID. im Gefechte. 
Die erste Linie der beiden 27er-Bataillone hatte die beherrschenden welligen 
Höhen Trig. 255 und südlich davon bereits überschritten und war schon gegen 
die Verschneidung östlich der ^Bodenwellen heruntergerückt, als in der Richtung 
Zamiechöw beiderseits des Fahrweges vorrückende Infanterie beobachtet wurde. 
Die vorderen Linien der beiden Bataillone wurden gebremst und hinter die Höhen¬ 
linie Trig. 255 und südlich davon zurückgenommen. Kaum geschehen, schlägt bereits 
Schrapnellfeuer beim Friedhofe, dem Standorte des Regimentskommanüos, ein. 
Dorthin waren schon die MGA. III/27 und MGA. 11/47 berufen worden, die aus den 
dort befindlichen, vorzüglichen, ehemals russischen Gräben als erste das Feuer auf 
die vorrückende feindliche Infanterie eröffnet hatten, wobei sich die beiden Zgf. Josef 
Posch und Johann Roth der MGA. III als tüchtige Gewehrvormeister bewähren 
(silb. TM. 2. Kl.). 
Der Feind — zirka 2 bis 3 Bataillone — etablierte seine Feuerfront auf 
Höhe 224 und nordwestlich davon und grub sich ein. 
Das FIB. 7 war bis auf die Höhe östlich von Zamiechöw vorgerückt. Im Lause 
des sich nunmehr entspinnenden Feuerkampfes kam es zur Verschiebung des 
II./47. Baons. hinter den südlichen Belgierslügel. Nach rechts wurde die Verbindung 
mit LIR. 26 hergestellt. 
Einem kurzen russischen Gegenstöße war kein Erfolg beschieden. Etwa 200 Russen 
der Regimenter 133 und 134 gerieten in Gefangenschaft. 
Das Gefecht von Zamiechöw, dem vom Regimente 3 Tote und 8 Verwundete, 
von 11/47 2 Tote und 14 Verwundete, hauptsächlich durch Artilleriefeuer, zum 
Opfer fielen, litt unter dem gänzlichen Mangel der noch nicht auf dem Kamps- 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, I., 392. 
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