Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

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Die Feldzüge im Westen und im Orient 
Am 1. November nahm Gouraud den Angriff wieder auf und führte 
bei Voucq neue Kräfte über die Aisne in die Argonnenflanke. Liggett ließ 
ihn nicht allein. Als die Amerikaner heftig drängend zwischen Dun und 
Grandpre Boden gewannen, wich die 5. Armee der doppelten Bedrohung 
und ging über Bayonville auf die Tiefenlinie der Bar zurück. Nun schritt 
auch Fachs rechter Flügel rascher aus und gewann am 3. November im 
Gefecht mit deutschen Nachhuten die Linie Buzancy—Dun und die Tiefen- 
linie der Bar. An der Bar schlug ihm Maschinengewehrfcuer entgegen und 
heftete ihn an die Stelle, bis die Deutschen die Waldengen der Nord- 
argonnen durchschritten und sich der Maas und den Brücken von Stenay 
genähert hatten. Lier setzten sie sich in Verbindung mit der auf dem 
rechten Maasufer siebenden Armeeabteilung Fuchs zu neuem Widerstand. 
Die Rückzugsgefechte in den Argonnen standen im Zusammenhang mit 
der großen Bewegung, die die Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen um 
diese Zeit ausführte, um sich auf der ganzen Front gegen die Maas zurück¬ 
zuziehen, nachdem sie den Angriffen Pètains in der Lunding-Brunhild- 
stellung drei Wochen Widerstand geleistet und alle Durchbruchsversuche ab- 
gewehn hatte. Nun wich die Front des Kronprinzen, um den linken Flügel 
schwenkend, fechtend auf die Maas. Foch fand daher den Äbergang über 
die Aisne zwischen Attigny und Rethel am 4. November frei, sah sich aber 
vor Dun immer noch festgehalten und vermochte auch auf dem Ostufer der 
Maas keinen Boden mehr zu gewinnen. 
Die Masse des deutschen Leeres befand sich am 5. November trotz der 
schweren Verstrickung, die sich im Raume Valenciennes abzeichnete, in ge¬ 
sicherten: Rückzug auf die Maaslinie Antwerpen—Namur—Fumay und 
die belgischen Ardennen. 
Wilsons „dritte Note" und Ludendorffs Abgang 
Während das deutsche Leer in dieser großen Rückzugsschlacht blutete 
und unter dem Drucke des Feindes in voller Ordnung Stellung um Stellung 
räumte und von Abschnitt zu Abschnitt über die französischen Kanäle, die 
flandrische Ebene und durch die Schluchten der Argonnen Schritt für Schritt 
auf die Maas wich, ohne dem Gegner Gelegenheit zu bieten, sein großes 
silmfassungsmanöver zur Operation zu gestalten und die Masse des Leeres 
vom Rückzug abzuschneiden, reifte der Schriftwechsel zwischen Berlin und 
Washington zur Kapitulation. 
Die Regierung des Prinzen Max war der Lähmung nicht Lerr ge- 
worden, die sie und das deutsche Volk bei der Eröffnung befallen hatte, 
daß den Feinden ohne Säumen Frieden und Waffenstillstand angeboten
	        
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