Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Schlachtenfolge vom 25. <5ept. bis 4. Okt. 1918 63! 
Anterdessen war der linke Flügel der gegen Osten aufgestellten Angriffs- 
gruppen Fochs zum Sturm angetreten, um auf Cambrai und Roulers durch¬ 
zubrechen. Die Armeen Byng und Lorne griffen zuerst an und brachen am 
27. September — als Ludendorffs Reserven vom Donner der Argonnen- 
schlacht angezogen wurden — in die Stellungen der 2. und 17. Armee ein. 
Byngs rechter Flügel war durch Amerikaner verstärkt worden, die gegen 
Le Catelet vorgingen und unter schweren Verlusten in die erste Zone Mar- 
witzens eindrangen. Im Zentrum Byngs fochten englische Garden, Marine- 
truppen und Kanadier, die Flêsquières, Bourlon und Marquion eroberten. 
Below wehrte sich, bis General Godley L ornes linken Flügel am Sense«, 
bach und am Nordufer der Scarpe zum Flankenstoß vorführte und mit 
Tanks in seine Reihen brach. Am 28. September stießen die Kanadier über 
Laynecourt vor und legten die Land auf die Straße Cambrai—Douai. 
Marwitz verlor Marcoing und wich fechtend über den Scheldekanal. Aber 
keiner dieser Einbrüche gedieh zu einer Durchbrechung der deutschen Front. 
Auch hier beugte der Verteidiger sich nicht verzagend unter den Willen des 
Gegners, sondern rang Brust an Brust mit der Äbermacht und gab dem 
Feinde nur schrittweise Raum. Er stieß ihn sogar von Arleux, von Villers- 
Guislain und von Achencheul wieder zurück, konnte aber nicht mehr genügende 
Kräfte ballen, um ihn zu schlagen. Am Abend des 30. September lief die 
Kampslinie vom Westrand von Cambrai über Masniöres und Le Catelet 
nach Belleèglise und umschloß St. Quentin, das nun von Norden, Westen 
und Süden umfaßt war. 
Während Lorne und Byng sich Cambrais zu bemächtigen suchten und 
die Armeen Rawlinson, Debeney und Lumbert sich im Schatten der neuen 
Schlacht an St. Quentin und La Fère heranschoben, griff Fochs Nord- 
gruppe unter dem Oberbefehle König Alberts die 4. Armee an. 
König Albert schritt zwei Tage nach Gouraud und Liggett und einen 
Tag nach Lorne und Byng zum Sturm. Am 28. September hallten die 
'flandrischen Löh en im Amkreis von Ppern und Armentieres vom Lärm 
der letzten großen Schlacht um die alten Kampfstätten Dixmuiden, Louthulster 
Wald, Paschendaele, Gheluvelt, Zonnebeke, Wytschaete und Messines. 
Belgier und Franzosen griffen die Linie Dixmuiden—Paschendaele an, 
und Plumer warf sich auf die Kraterlandschaft von Messines-W ytschaete. 
Sixt v. Armin verfügte nicht mehr über die Kräfte, die im Jahre 1917 den 
Ansturm des britischen Leeres gebrochen hatten. Er konnte den drei feind¬ 
lichen Armeen im Laufe der Schlacht, die sich bis 17. Oktober hinzog, kaum 
23 abgezehrte Divisionen entgegenwerfen und war arm geworden an Ge¬ 
schütz. Auch die Elemente waren ihm feindlich gesinnt. Das Marinekorps 
Schröder, die Korps Böckmann, Marschall und Gabain sahen sich anr 
28. September von doppeltem Orkan getroffen. Ein schwerer Regensturm 
Lobte in den Lüsten und zerriß die Verbindungen, und belgisch-franzöfisch-
	        
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