Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

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Die Feldzüge im Westen und im Orient 
Die Offensive der Alliierten und das Ende des 
Zweibundes 
Die Schlachtenfolge 
vom 25. September bis 4. Oktober 1918 
Am 25. September eröffnete Marschall Fach den letzten Angriffsfeld¬ 
zug. Er griff die deutsche Front zwischen Dixmuiden und La Fere und 
zwischen Reims und Verdun an und hob den alten, auf dem Grunde 
der großen Offensiven der Entente schlummernden Gedanken, die deutschen 
Armeen im Doppelangriff von Westen nach Osten und von Süden nach 
Norden zu durchbrechen und im belgischen Scheldegrund zu vernichten, 
noch einmal ans Licht. Foch hatte drei mächtige Kampfgruppen gebildet, 
die in Staffeln angriffen. Auf dem rechten Flügel, zwischen Toul und 
Reims traten zwei amerikanische Armeen und die französische 4. Armee 
an. General Bullard marschierte zwischen Toul und Verdun auf und 
wartete in der Kulisse auf seine Angriffsstunde. General Liggett griff 
nördlich von Verdun an und führte seine Divisionen zum Sturm auf die 
Forgesliyie und den Argonnenwald, Gouraud griff mit verstärktem rechten 
Flügel bei Massiges, Tahure und Auberive an und suchte die Dormoise- 
linie zu durchbrechen. Im Zentrum gingen die Engländer vor, die die 
3. Armee gegen Le Catelet und die 1. Armee gegen Cambrai in Bewegung 
setzten, um die Siegfriedstellung zu durchbrechen. Auf dem linken Flügel 
in Flandern traten die Belgier, die Armee Plumer und die von der Vesle 
dorthin entsandte Armee Degoutte unter dem Oberbefehl des Königs der 
Belgier an, um die Linie Menin—Louthulst zu durchbrechen und auf 
Gent zu marschieren. Gent, Maubeuge und Charleville waren die strat¬ 
egischen Ziele dieser mit neuen Kampfmitteln unternommenen, vom letzten 
überwältigenden Schwung getragenen Offensive. 
Das deutsche Leer wußte, was ihm drohte, als die verbündeten Leere 
Belgiens, des britischen Weltreiches, der französischen Republik und der 
Vereinigten Staaten zur Durchbruchsschlacht antraten. Ludendorff hatte 
versucht, allen Gefahren eines Durchbruchs zu begegnen. Als Fochs Gegen¬ 
offensive die 17., 2. und 18. Armee in den letzten Tagen des August gezwungen 
hatten, auf die Siegfriedstellung zurückzuweichen, befahl die Leeresleitung, 
hinter der Kampfzone neue, rückwärtige Stellungen auszuheben. Ludendorff 
zeichnete die Lermannstellung in die Karte ein, indem er eine Linie von der 
holländischen Grenze östlich Brügge am Eeclookanal südwärts zur Lys und 
an der Lys aufwärts bis in die Gegend von Kortrik zog und sie vom Ober¬ 
lauf der Schelde nach Valenciennes—Solesmes—Le Cateau und Guise 
führte. Die Lermannstellung traf zwischen Guise und Marke auf die letzte
	        
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