Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

596 Die Feldzüge im Westen und im Orient 
Sehnenstellung am Nordufer der Vesle zurückgehen mußte, um dem Zwange 
der Schlacht zu entrinnen. Doch da ungezähltes Äeeresgerät südlich der 
Vesle aufgestapelt lag und der Rückzug der Kampftruppen ohnedies ge¬ 
fährdet war, mußte Böhn »loch acht Tage auf Leben und Tod kämpfen, 
bevor er daran denken durfte, sich über die Vesle zu retten. 
Plamnäßig gab Böhn in der Nacht auf den 21. Juli Château-Thierry 
auf und wich 7 Kilometer »»ach Nordosten. Mangin lag seit dem 19. Juli 
vor Lartennes fest und wartete auf Verthelots Ost-West-Angriff, um sich 
»vieder zu rühre»», aber auch Berthelot kan» nicht recht vorwärts. Als Ber¬ 
thelot am 21. Juli kämpfend die Straße Dorma»»s—Reims südwestlich von 
Vrigny überschritt, ging Böhn zu Gegenangriffen über und heftete ihn 
fest. Die verlorene A»»griffsschlacht hatte in eine Abwehrschlacht gemündet, 
die der Deutsche entschlossen auskämpfte. 
A»n 23. Juli ermatteten die Eingriffe der Verbündeten. Foch hatte 
die Äoffnung aufgegeben, Böhn ein Sedan zu bereiten, und suchte dem Schritt 
für Schritt »veichenden Feind »rur noch so viel Gelände, Gefangene und 
Gerät abzunehmen, als dieser hergab, und ihr»» blutigere Verluste zu bereiten, 
als er selbst erlitt. Am 24. Juli erstreckte sich die Kampflinie von Soissons 
liber Oulchy-le-Chäteau, Beuvardes, Verneuil bis St. Euphraise. Böhns 
Zentrmn, die Korps Etzel und Kathen, waren i»n Rückzug auf die Vesle, 
die Korps, die das Nordufer der Marne wiedergewonnen hatten, folgten in 
Staffeln vor» Westen nach Osten. In dreitägigen Nachhutkämpfen fachten 
die Deutschen de»» Bogen vollends ab und wichen von Oulchy und Beu¬ 
vardes auf Fère-en-Tardennois—Gousseaucourt—Ville-en-Tardennois. Sie 
waren der Amfassung ei»tronnen. 
Erst jetzt kor»r»te de Mirry die Marrre überschreite»», an der Contas 
Nachhuten ihn festgehalten hatten, erst jetzt vermochte Mangin sich zum An¬ 
griff auf das Plateau von Äartennes zu e»»twickeln. Garde und Bayern 
verteidigten Fère-en-Tardennois und das Nordufer des Ourcq noch drei 
Tage gegen die A»»»erika»»er, die sich vergebens in dicken Kolonnen Bahn 
zu brechen suchten. Aber die Rückwärtsbewegung war noch nicht zu E»rde, 
de»»n der stäche, in der Mitte leicht gekrrickte Bogen lud imtner noch zu kon¬ 
zentrischem Angriff ein. Böhn zog sich daher kämpfend gegen Braine und 
Fismes zurück. 
Die Alliierten wurden von Foch eifrig zur Verfolgung allgetrieben, 
gewannen aber »»ur plamnäßig abgetretenen Raum. Am 1. August ge¬ 
lang es Mangin endlich, die Lügelflur von Äarteilnes zu ersteigen und die 
Afer der Crise zu erreichen. Nun war Coiffons überflügelt und reif zum 
Fall. Am 2. August räumten die Deutschen Lartennes und die Südvor¬ 
stadt von Soissolls, und am Abend drang die Jägerdivision Vuillemot in 
Soissons ein. Die Deutschen wichen auf die Steilhalde von Vregny. Jrn 
Anschluß an Mangin überschritt Dégoutte nun die Straße Oulchy—Châ-
	        
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