Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

38 Der Feldzug im Westen vom 1. Nov. 1915 bis !. Juli 1916 
Todesverachtung auf Laudromont und Fort Douaumont, um den Deutschen 
die Landstützpunkte ihrer Keilstellung in überraschendem Anlauf zu ent- 
reißen. Mangins Stürmer erreichten das Glacis, durchbrachen die zerstörten 
Lindernisse und drangen über die abgekämmten Wälle in die aufgewühlte 
Feste. Sie konnten sich indes in den Trümmern nicht behaupten und wurden 
zwei Tage später von der Garde-Ersatzbrigade mit Landgranaten heraus¬ 
geschlagen. Auch der Angriff auf Laudromont führte zum Nahkamps. 
Der Steinbruch ging von Land zu Land, bis die 13. Reservedivision 
die letzten Kräfte zusammenraffte und die Franzosen aus die Kalte Erde 
zurückwarf. 
Nivelle fiel auch auf dem linken Afer aus, und der Kampf um den 
Besitz der Löhe 304 und den Toten Mann begann aufs neue. Gräben 
gingen verloren und wurden wiedergewonnen, der Forgesgrund tiefer und 
tiefer aufgewühlt, die Stangenwäldchen an den Längen völlig zersplittert 
und neue Opfer gehäuft, aber die Verstrickung nicht gelöst. 
In diese hart an die Erde gefesselten Kämpfe, die jeder Bewegung 
entbehrten und längst den Sinn einer Entscheidungsschlacht verloren hatten, 
schlug der Donner der Tiroler Offensive. Conrad ging nach wochenlangem 
Larren in verschneiten Bergstellungen zum raumverschlingenden Angriff 
auf Cadornas Flankenarmee über und trieb die Italiener im Mai von den 
Voralpen gen Asiago hinunter. Sollte die Wiederaufnahme der „Offensiven 
nach zwei Seiten" und „getrenntes Schlagen" auf der inneren Linie den 
Mittelmächten am Ende doch noch zum Leil gereichen? 
Da ging der Kronprinz, allen Bedenken zum Trotz, noch einmal mit 
frischen Truppen und gesammelten Kräften zum Sturm über, um die Fran¬ 
zosen auf Esnes zu werfen. Der Tote Mann fiel in die Land der 56. Division, 
und der Osthang der Löhe 304 wurde am 21. Mai von der 38. Division 
genommen. Drei Tage später stürmte die 22. Reservedivision die Trümmer 
von Cumières und das Cauretteswäldchen und reichte dem VH. Reserve- 
korps im Maas gründ die Land. Als Nivelle von Chattancourt Ver¬ 
stärkungen vortrieb, wurden die Franzosen von der herbeieilenden 44. Re- 
servedivision empfangen und Cumiores samt der Cauretteshöhe in tage, 
langem Ringen behauptet. 
Der Sturm auf die Feste Vaux 
Kurz darauf flammte die Schlacht auf dem rechten Maasufer 
wieder höher auf. Mudra schritt nach neuen Vorbereitungen am 
I.Iuni zum entscheidenden Sturm auf den hin- und hergezerrten Caillette- 
wald, das Dorf Damloup und die Schanzen am Vauxteich. Die An¬ 
griffsziele fielen nach mörderischem Kampf in die Lände der 1. Division
	        
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