Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Vormarsch der Deutschen 
Sir 
divisionen in Marsch, überschritt die verlassenen Kordonstellungen und drang 
im Kampf mit Nachhuten und roten Banden auf der ganzen Front gegen 
die Linie Petersburg—Odessa vor. Die 8. Armee des Generalobersten 
Grafen Kirchbach stellte 4 Infanterie- und 2 Kavalleriedivisionen ins Feld, 
befreite Livland und Estland und trieb ihre Vorhut, Kavallerie, Radfahrer 
und Sturmbataillone, trotz meterhohen Schnees und schlechter Straßen so 
schnell nach Osten vor, daß dem bolschewistischen Schreckensregiment in den 
baltischen Landen binnen wenigen Tagen ein Ende gesetzt wurde. Am rechten 
Flügel rückte das Korps Leineccius vor, in der Mitte das Korps Pappritz, 
und am linken Flügel focht das Korps Seckendorff. Generalleutnant v. Secken- 
dorff, der Vetteidiger der baltischen Inseln, sandte seine Bataillone über 
das Eis des Moonsundes, die Generallerttnants v. Pappritz und Leineccius 
überschritten die livländische Aa. Am 22. Februar wurde Walk besetzt, am 
24. Februar fiel Dorpat, am Tage darauf zersprengte die 19. Landwehr- 
division die rote Garde vor Pernau, und am 25. Februar warfen Secken- 
dorffs Radfahrer und Leibhusaren die Bolschewisten aus Reval. Am 
I.März wurden die Scharen Krylenckos aus Iewa vettrieben, und am 4. März 
rückte der Stab der 23. Kavalleriebrigade mit Radfahrern, Leibhusaren 
und Feldgeschützen in die alte Feste Narwa ein. 
Die Armeeabteilung I) sandte die Korps Limbourg und König über 
die Düna. Limbourg überfiel Dünaburg, nahm die Festung und stieß über 
Dubno auf Rjezyna vor. König wandte fich gegen Drissa. Am Pleskau 
und Polozk wurde sechs Tage gekämpft. Am 3. März brach Königs 23. Re¬ 
servedivision dort den letzten Widerstand geschlossener Bataillone, aber an 
der Drissa und am Peipussee gingen die Bandenkämpfe erst am 20. März 
zu Ende. Dagegen waren Minsk und Borissow schon am 21. und 23. Fe¬ 
bruar ohne Schwettstreich in deutsche Land gefallen. 
Die Leeresgruppe Linsingen war unterdessen als befreundete Streitmacht 
in die Akraine einmarschiert, hatte Luzk und Rowno von russischen Maro¬ 
demen befreit, am 24. Februar Shitomir besetzt, und erreichte am 1. März 
das goldene Kiew, das durch die 45. Landwehrdivision von Krylenckos Garden 
und Trümmern alter russischer Leeresteile gesäubett wurde. Vom 5. bis 
14. März fochten stärkere Kräfte Linsingens bei Tietkino, Bachmatsch und 
Charkow. Lier stellte sich der Feind zu ernstem Widerstand. Es kam zu 
blmigem Kamps, in den die 91. Division, die 214. Division, Teile der 45. Land¬ 
wehrdivision und die 2. Kavalleriedivision verwickelt wurden. Am 14. März 
gipfelte der Vormarsch vor Odessa, das General Kosch mit der 212. und 
217. Division erobette. Als Linsingens Nachfolger, Generaloberst v. Eich¬ 
horn, gegen Nikolajew und Novo Akrainka vordrang, stieß er auf wach¬ 
senden Widerstand. Tschecho-slowakische Legionäre waren aus Sibirien 
herbeigeeilt und schlugen sich mit Erbitterung gegen die Deutschen. Kosch 
nahm zwar Nikolajew, aber die 15. Landwehrdivision und die bayerische
	        
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