Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

490 Der Feldzug im Westen vom 27.Mai bis 3.Dez. 1917 
6. Reservedivision lag dem Feinde ohne Unterstützung preisgegeben. Sie 
focht bis zum letzten Lauch, wehrte sich in Trichtern und verschütteten Tunnels 
bis zum nächsten Morgen und schlug und schoß noch um sich, als Guillau- 
mats Sturmtruppen, Jäger und Marokkaner, schon weit über Cumieres 
vorgeprallt waren. Francois sandte Lilfe, doch als seine einzige Reserve, 
die 48. Reservedivision, zum Gegenstoß antrat, war es zu spät, den 
Forgesgrund zu überschreiten und den Feind vor Cumieres zum Stehen 
zu bringen. Die Trümmer der 6. Reservedivision waren verloren. Aus 
den verqualmten Tunnels des Mort Lomme sprühte zwar noch das Feuer 
märkischer Maschinengewehre, aber rings um die Zugänge und oben auf 
der Kuppe lag starker Feind und ließ sich nicht mehr werfen. Am 
22. August entsank den letzten Verteidigern des Toten Mannes die Waffe. 
Landgranaten, Gasbomben und Flammenwerfer der Marokkaner taten 
ihr Werk. Die 6. Reservedivision war tapfer fechtend erlegen. Der 
Fall des Mort Lomme zwang Francois die Löhe 304 zu räumen. Als 
Guillaumat am 23. August nachstieß und den Forgesbach überschreiten 
wollte, warf er ihm die eiligst herangeführte 30. Division entgegen und 
schlug ihn zurück. 
Da verlegte der Franzose den Lauptangriff auf das rechte Maasufer. 
Er schoß am 25. August noch einmal aus allen Rohren und stürmte am Tage 
darauf über Beaumont vor, wurde aber aufgefangen und nach heftigem 
Gemenge auf seine Ausgangsstellungen zurückgeworfen. 
Die Wucht des französischen Angriffs war gebrochen. Rachkämpse, 
die den ganzen September füllten und zwischen Samogneux und Beaumont 
in erbitterten Zusammenstößen gipfelten, änderten nichts mehr an der Lage 
vor den Nordtoren Verduns. Mit der Rückeroberung des Toten Mannes 
und der Löhe 304 hatte Verdun die letzte Fessel abgestreift, die noch von 
der großen Schlacht her auf ihm lastete. Die Deutschen kämpften bei Verdun 
fortan wieder in gebundener Abwehr. 
Die Schlacht bei Malmaison 
Inzwischen waren Petains Vorbereitungen zur Rückeroberung des 
Chemin des Dames zur Reife gediehen. Der Franzose marschierte zum 
doppelseitigen Angriff auf die deutsche Winkelstellung am Westende des 
Löhengrates im Umkreis von Pinon-Chavignon aus. Petain übertrug den 
Angriff dem GeneralMaistre, der mit 4 Korps in die Schlacht rückte. Am 
10. Oktober siel zum erstenmal Gefahr kündendes Kreuzfeuer schwersten 
Kalibers auf Pinon und Chavignon. Die 7. Armee erkannte die drohenden 
Zeichen und rüstete zum Widerstand. Sie wollte die Stellung behaupten 
und fand dazu die Zustimmung der Leeresgruppe und der Obersten Leeres-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.