Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Kämpfevom 31. Juli bis 31. August 1917 477 
fechteild über die Straße gen Osten weichen. Die 4. Gardedivision wirft 
sich ins Gewühl und stürmt, vonSchlachtfliegernbegleitet, verloreneStellungen 
am Osthang der Löhe, vermag sich aber im feindlichen Kreuzfeuer nicht zu 
halten. Einzelne Kompagnien decken den Rückzug und opfern sich in Trichtern 
und Steinbrüchen, um den Durchbruch zu verhindern. Die Bergarbeiter¬ 
quartiere St. Elisabeth, St. Emil und St. Laurent werden von den Kana¬ 
diern überschwemmt, dann setzt der Verteidiger dem Angriff ein Ziel. Ein 
Versuch Lomes, den Angriff am 17. August wieder aufzunehmen, auf 
Vendin-le-Vieil durchzubrechen und Lens von Norden einzukreisen, mißlingt. 
Am Tage nach Lomes erstem Angriff treten Anthoine, Gough und 
Plumer in Flandern zu neuem Generalangriff an. Die Schlacht bringt 
die ganze englisch-französische Front zwischen Noordschote und La Basse- 
Ville in Bewegung. Sogar die Belgier nehmenAnteil amKampf, richten die 
beiDixmuiden gehäufte schwereArtillerie auf denAbschnittWoumen—Blan¬ 
kartsee—Luigem, beschießen die deutschen Stellungen aus der Flanke und 
erleichtern dadurch den Franzosen den Angriff. Anthoine dringt im Ab¬ 
schnitt Bixschote—Noordschote gegen den Wasserlauf Martje Vaart vor, 
nimmt den kleinen Brückenkopf Driegrachten an der Pperlee, um den seit 
dem November 1914 gekämpft wurde, gerät aber im Schwemmgebiet des 
Martje Vaart fest. Erwirb vom Feuer des Verteidigers erfaßt und vermag 
den Westrand des Louthulsterwaldes nicht zu erstreiten. Der rechte Flügel 
Laigs ficht unglücklicher als der Franzose. Plumer prallt abermals an 
den Lysbrücken und an der Kanallinie ab. Er kann das Sperrfeuer, das 
von rechts in seine Reihen fällt, nicht durchschreiten und bleibt zwischen Wam- 
beke und Louthem liegen. 
Der heftigste Ansturm tritt wiedemm aus der Mitte der Schlacht¬ 
front heraus. 
Laig hat Gough die Blüte des Leeres zum Zentrumstoß zur Verfügung 
gestellt. König Georgs Garde und die erlesensten altenglischen, schottischen 
und irischen Divisionen treten auf den Plan. Sie wissen, was England von 
ihnen erwartet, und greisen ungestüm an. Sie brechen von Pilkem gegen 
Langemark, von St. Julien gegen Poelkappelle, von Frezenberg gegen 
Zonnebeke vor, überschreiten auf dem linken Flügel und in der Mitte in 
schweren, verlustreichen Kämpfen den Steenbeekgmnd und werfen den Feind 
auf Langemark zurück. Sie nehmen Langemark, verlieren es, nehmen es 
zum zweitenmal und stoßen gen Poelkappelle vor. Als Laig die Meldung 
erhält, daß Langemark gefallen sei und Poelkapelle im Angriffsbereich liege, 
glaubt er die Schlacht gewonnen. Er erinnert sich des spitzen Kirch.ums 
von Poelkappelle, der seinem I. Korps im Oktober 1914 als Angriffsziel 
gewinkt hatte, wohl. Aber wie damals ihm, so ergeht es heute seinem Unter¬ 
führer Gough. Er wird vor den Trümmern von Poelkappelle von Arnims 
Gegenangriff getroffen und auf Langemark zurückgedrängt. Der rechte
	        
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