Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Zwischenkämpfe in der Woevre und auf beiden Maasufern 31 
drang durch sumpfige Wiesen, griff das befestigte Regneville an, warf den 
Feind und schloß die Besatzung des Dorfes ein. Während Zwehls VII. Re. 
servekorps Regneville umklammert hielt, stieß die 12. Reservedivision über 
den Forgeswald vor und warf die Verteidiger der Nordfront nach Forges 
hinein. Dann drang die 22. Reservedivision Schulter an Schulter mit der 
12. Reservedivision über den Forgesgrund gegen die Löhen von Cumieres 
vor. Der Angriff war unwiderstehlich. Anter dem von zwei Seiten wirkenden 
Druck brach zuerst die Verteidigung von Forges, dann die in der Nord¬ 
flanke von Regneville zusammen. Der Stoß drang bis zu den Cumieres 
beherrschenden Löhen und Waldstücken, dem Gansrücken und dem Raben¬ 
wald, durch. In der Abenddämmerung wurde auf der Core de l'oie und im 
Bois des corbeaux mit Granate und Bajonett gekämpft. Als es finster 
wurde, lagen französische und deutsche Gräben vor Cumieres ineinander¬ 
geschachtelt. Gewehr- und Landgranaten schlugen in die Finsternis, fran¬ 
zösische Leuchtkugeln stiegen von der Cöte de l'oie und aus den Trümmern 
Regnevilles aus und meldeten Bazelaire, daß dort abgeschnittene Truppen¬ 
teile ums Leben kämpften. Er konnte sie nicht entsetzen. Sie wehrten sich 
bis zur letzten Patrone und ergaben sich erst am 7. März dem Bedränger. 
Gallwitz erneuerte den Angriff, indem er das Eisen tiefer in Baze- 
laires aufgerissene Flanke zu stoßen trachtete, um die französische Linie nach 
Westen aufzurollen. Das Rabenholz wurde im Landgemenge genommen, 
die französischen Kanoniere an den Geschützen niedergehauen und der Ver¬ 
teidiger nach Cumieres hineingeworfen. 
In dieser Not rief Bazelaire Lumbert und Petain um Lilfe an. 
Lumbert sandte Verstärkungen aus den Argonnen und Petain lenkte das 
Fee-r der Maasfesten Marre, Bourrus und Belle Epine auf den Gans¬ 
rücken und in den Forgesgrund. Da Mudra um dieselbe Stunde bei Vaux 
angriff und Strantz Fresnes in der Woevre bestürmte, wuchs die Schlacht 
nun in Verhältnisse, die dem Angriffsziel entsprachen. Verdun war nie 
gefährdeter als am 8. März. Die 5. Landwehrdivision stürmte Fresnes, 
die 6. Division und die 9. Reservedivision rangen sich am Nordhang des 
Vauxberges empor und die 11. und 22. Reservedivision suchten sich bei 
Cumieres Bahn zu machen, um den Gegner gegen dieLöhenflanke des „Toten 
Mannes" zu werfen und bei Chattancourt durchzubrechen. Der Stoß gelangte 
aus dem Rabenwald bis auf den Nordhang des Lügelrückens 295. Doch 
nun fiihrte Bazelaire alles, was er zwischen Chattancourt und Esnes ver¬ 
einigen konnte, unter dem Schutze eines überwältigenden Artilleriefeuers 
zum Gegenangriff vor. Lumberts 52. Brigade war als erste zur Stelle. 
3m Zusammenprall kam der Kampf zwischen dem „Toten Mann" und 
Cumieres zum Stehen. Die Deutschen wurden in den Rabenwald zurück¬ 
gedrängt und Cumieres entsetzt. Die 52. Brigade, die als erste in den 
Rabenwald eingedrungen war, bezahlte den Erfolg mit dem Verlust ihres
	        
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