Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Schlacht bei Wytschaete 
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Im Morgengrauen traten die Gegner zu neuem Kampf an. Der Deutsche 
fesselte den Feind vor Oosthaverne, konnte aber den Ort nicht zurückerobern. 
Auch Wambeke blieb den Briten, die ihre Panzerechsen in die Wambeker 
Mulde sandten und deutsche Gegenangriffe unterbanden. Da die Kanal- 
linie für die Gestaltung der ganzen Front maßgebend war, ging Sixt v. Arnim 
daran, den linken Flügel von St. Pvon auf Warneton zurückzunehmen. 
Das geschah in engster Berührung mit dem Feinde. Drei Tage kämpften 
die Australier um den Weiler Gapaard, einzelne Lofruinen und Waldnester, 
aus denen Arnims äußerster linker Flügel fechtend auf Warneton wich. 
Plumer versuchte, den Feind mit allenMitteln zu bedrängen und mit ihm 
zugleich in die Linie Lollebeke—Louthem—Warneton zu gelangen. Als ihm 
dies mißlang und er erkannte, daß es eines neuen großen Artillerieaufmarsches 
bedürfte, die Schlacht über den Kanal zu wälzen, brach er den Kampf ab. 
Er hatte sich selbst Fesseln auferlegt, denn er brachte sein schweres Geschütz 
in dem zerrissenen Kratergelände nicht vom Fleck. So endete die Schlacht 
am Abend des 14. Juni in der Linie KleimZillebeke — nördlich und westlich 
Lollebeke — östlich Oosthaverne — östlich Wambeke — westlich Warneton— 
westlich Deulemont — östlich Frelinghien. 
Laig hatte die Lünette von Wytschaete erobert, die Südflanke Yperns 
entlastet und Aufmarsch- und Bewegungsraum zur Eröffnung der Haupt¬ 
schlacht zwischen der Lys und dem Schwemmgebiet des Merkanals gewonnen. 
Es war der erste Schlag auf dem westlichen Kriegsschauplatz, der dem Briten 
nahezu vollkommen gelungen war und zugleich strategische Aussichten er¬ 
öffnete. Er wurde zur glücklichen Einleitung einer weitschauenden Operation. 
Da die Schlacht aber erst dann größere und bestimmtere Bedeutung gewann, 
wenn die daraus hervorgehende flandrische Schlachtenfolge mit einer Nieder¬ 
lage der Deutschen und der Eroberung der flandrischen Küste durch die Briten 
endete, konnten Lindenburg und Ludendorff sich zunächst mit der Schlappe 
abfinden, die 7200 Gefangene und 67 Geschütze in Feindeshand geliefert hatte. 
Die Schlacht bei Bpern 
Vorbereitungen und Zwischenkämpfe 
Als die Kämpfe im Bogen vonWytschaete zu Ende gingen, war Laigs 
Aufmarsch bei Apern vollendet und die 5. Armee unter dem Befehl Goughs 
zum Angriff bereit. Sobald Plumer sich neu geordnet hatte und Anthoine 
in die Linie gerückt war, konnte die große Schlacht beginnen. Sir Douglas 
unternahm zunächst Fesselungsversuche an der Scarpe und am Souchezbach. 
Am 5., 19. und 24. Juni kämpfte Lome um die Vorstädte von Lens, und vom
	        
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