Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

470 Der Feldzug im Westen vom 27.Mai bis 3.Dez. 1917 
Sperrfeuer, das alle Straßen und Brücken fegte, und rissen die Trümmer 
der Stellungsdivisionen zum Angriff fort. Die Schlacht wuchs in Tiefe 
und Breite zu wilder Verstrickung und ergriff den Frontbogen von den 
Lysbrücken bis zu den Teichen von Looge. Die 1. Gardedivision, Trümmer 
der 2. Division, der 3. und 4. bayerischen Division, die Masse der 7., 11., 
22., 35. und 40. Division und die 16. bayerische Division wurden in den 
Kampf verwickelt. Die Fernbatterien der Bperner Südfront und der Liller 
Nordfront schwenkten die Rohre herum und feuerten aus der Flanke ins 
englische Angriffsfeld. Die deutschen Flieger, die von überwältigender Aber- 
macht über Comines hinausgedrängt worden waren, machten Kehrt und 
griffen die feindlichen Geschwader trotz des blendenden Abendlichtes opfer¬ 
mutig noch einmal an. Die Schlacht kam zum Stehen. Auf dem äußersten 
rechten Flügel behaupteten Schwaben zwischen der Bahnlinie und dem Kanal 
die Trümmer von Klein-Zillebeke, im Zentrum rannten Preußen und Sachsen 
an, am linken Flügel stürmten Garde und Bayern. Der Engländer wurde 
auf der ganzen Linie gefesselt, im Zentrum im zähen Ringen gegen Ooft- 
haverne und Wambeke zurückgedrängt und auf dem linken Flügel im Douve- 
gründ vor dem Weiler Gapaard gegen Westen zurückgeschlagen. Dann 
gebot Plumer dem Gegenangriff Äalt. Er ließ sich nicht mehr aus dem 
eroberten Äügelgelände und den Dörfern Oosthaverne und Wambeke ver- 
treiben, sondern behauptete sich im Besitze der Bogenstellung. Seine Ar¬ 
tillerie schmetterte die anstürmenden Deutschen nieder, und seine frisch auf¬ 
gefüllte Infanterie grub sich an der Straße St. Eloi—Oosthaverne—Wam- 
beke ein. 
Als die Gegenangriffe der Deutschen ermatteten, versuchte der Eng. 
länder seinen zurückhängenden rechten Flügel vorzureißen. Er rief Kavallerie 
in den Sattel, setzte zwischen Wambeke und Warneton zur Attacke an und 
stieß mit Infanterie und Sturmwagen von Messines nach Süden vor, um 
den linken deutschen Flügel im Douvegrund und an den Lysbrücken zu um- 
fassen. Der Versuch mißlang. Die Reiter wurden vom Feuer westfälischer 
Regimenter zersprengt, die Amfassungskolonne von der rechtsschwenkenden 
Garde empfangen und aus der Lücke der deutschen Schlachtordnung gegen 
Messines zurückgeworfen. Die Nacht sank auf das verwüstete Schlachtfeld 
von Wytschaete. Der Engländer stand tief im deutschen Frontbogen, war 
aber nicht mehr imstande, auf Warneton und Kollebeke durchzustoßen, und 
bemühte sich, denWiderstand zu ersticken, der noch hinter seinen Linien glomm. 
In Messines verstummten die Maschinengewehre der Sachsen. Als Plumer 
versuchte, im Dunkel der Nacht zwischen Douve und Lys B öden zu gewinnen, 
scheiterte er am Trotz bayerischer Reserven. ^Unterdessen schanzte der Deutsche 
im Zentrum der Sehnenstellung vor dem Kanal, die Sixt v. Arnim zu 
behaupten gedachte, nachdem der Feind auf Wambeke zurückgeworfen war. 
Auch der Brite grub sich ein.
	        
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