Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

390 Der Feldzug im Osten vom 29. Aug. 1916 bis 23. Nov. 1917 
Sümpfenvon Baltaretu am Sereth, südöstlich von Marasesti, in den Stein- 
dörfern des Hügellandes von Panciu, in den Felsennestern am Ostrande 
des Sovejabeckens zwischen Negrilesci und Campurile und auf den Längen 
und in den Wäldern von Okna-Grosesti entschlossen aus und gaben dem 
Ansturm nur schrittweise Raum. Am 15. August begann der Gegenangriff 
der Verbündeten zu erstarren. Der linke Flügel Rohrs war zu schwach, 
Okna zu nehmen, sah sich gen Slanic zurückgetrieben und blieb erschöpft 
vor Grosefti liegen. 
Da grub sich die 9. Armee, die an der Susita zu viel Blut verspritzt 
hatte, um den Feind allein auf die Lörner zu nehmen, am 19. August in 
den eroberten Stellungen auf den Lügeln von Panciu und in der Sereth. 
Niederung ein. Mackensen begnügte sich mit der Zertrümmerung der russisch¬ 
rumänischen Offensive und gab die Durchführung des Angriffs auf. Der 
Donner der Schlacht sank zum Lärm erbitterter Grabenkämpfe herab und 
ging kurz darauf in dem ungeheuren Toben der flandrischen Schlachten, der 
elften Jsonzoschlacht und eines neuen Ansturmes der Franzosen bei Verdun 
verloren. Auch die Rumänen waren zu Tode matt, und die Russen Scher- 
batschews wollten nicht mehr kämpfen. 
Die Offensive der Deutschen 
Die strategische Lage im Sommer 1917 
Die Angriffskraft des russischen Leeres war endlich völlig gebrochen und 
der Alp, der Osterreich-Angarn seit den Tagen von Luzk und Okna bedrückt 
hatte, für immer verscheucht. Vergebens suchte Kerensky den Zerfall zu 
bannen, indem er sich zum Diktator auswarf, Brussilow absetzte und Kornilow 
an die Spitze der Truppen stellte. Die große galizische Niederlage und der 
Mißerfolg Scherbatschews in den Berezker Bergen lösten die letzten Bande 
militärischer Zucht. 
Die revolutionäre Erhebung gegen den Zarismus wandelte sich zur 
proletarischen Bewegung, die die Beendigung des imperialistischen Krieges 
forderte, um den Kampf auf sozialem Gebiete fortzusetzen und auf den 
Trümmern der alten Ordnung die Weltkommune zu errichten. Die führenden 
Geister Rußlands verkannten jedoch die Notwendigkeit militärischen Wider¬ 
standes nicht, wenn der Feind zu neuen Angriffen schreiten sollte. Sie be¬ 
wogen daher die Soldaten in den Wehrstellungen auszuharren, um den 
Deutschen von den Grenzen Altrußlands fernzuhalten, und hinderten die 
Mittelmächte dadurch, die Früchte ihres Sieges zu pflücken und ihre Waffen 
nach Westen und Süden zu tragen, wo Engländer, Franzosen, Italiener
	        
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