Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

382 Der Feldzug im Osten vom 29. Aug. 1916 bis 23. Nov. 1917 
wurde, faßten die Russen an der Lukwa Fuß und machten sich bereit, dem 
Gegenangriff zwischen Iezupol und Porohy die Spitze zu bieten. Die Schlacht 
begann zu erstarren. 
Da flammte am 17. Juli vor Zborow plötzlich das Feuer ungezählter 
österreichischer und deutscher Batterien auf und verkündeten den Beginn 
der deutschen Gegenoffensive. Sie war durch Kornilows Erfolge verzögert 
und gefährdet, aber vom Oberkommando des Ostens und von Lindenburg 
und Ludendorff nicht aufgegeben worden. Sie traf Brussilow ins Leben 
und stürzte Kerenfly aus allen Limmeln. 
Die Gegenoffensive der Deutschen und Österreicher 
Die Schlacht bei Zborow 
Es war ein Wendetag des Krieges. Die deutsche Leeresleitung riß die 
strategische Initiative wieder an sich, die sie am Tage von Luzk und im Ge¬ 
wühl der Sommeschlacht verloren und im rumänischen Feldzug trotz glänzen- 
der Erfolge nur auf begrenztem Felde und für kurze Zeit zurückgewonnen 
hatte. 
Als die Deutschen bei Zborow zum Gegenschlag ausholten, lag die 
galizische Front unter grauem, verwölktem Limmel in Grabenkämpfen ge- 
bunden. Das regnerische Wetter, das den Vormarsch Kornilows auf die 
Lomniea gehindert hatte, war auch den Vorbereitungen Leopolds zum An¬ 
griff im Strypagrund unbequem geworden. Die schwarze Erde hing sich 
schwer an die Sohlen der preußischen Sturmdivisionen, die hinter einem 
Schleier österreichisch-ungarischer Abwehrkräfte vor Zloezow aufmarschierten 
und das Vergeltungsschwert zum Stoß in die Nordflanke der Armeen 
Alexej Gutors zückten. Zu den Divisionen Wincklers, die schon in den ersten 
Iulitagen vor Zborow gefochten hatten, traten frische Streiter. General¬ 
leutnant Lofmann führte das Beskidenkorps heran, Kavallerie erschien im 
Felde. Am 17. Juli standen elf deutsche Divisionen zwischen Batakow und 
Arlow zum Sturm bereit. Die Gelegenheit war günstig. 
Da der Russe noch vor Arlow und Lawrykowce kämpfte, auf der Loch¬ 
fläche von Koniuchy und in den Wäldern der Lysonia in eroberten Stellungen 
ausharrte und Brussilow beschäftigt war, Kornilow Verstärkungen zur Ab- 
wehr derAngriffe zuzuführen, die beiKalusz drohten, befand sich die Leeres¬ 
gruppe Gutors nicht in vollem Besitz ihrer Landlungsfreiheit. Die stecken¬ 
gebliebene Schlacht lag ihr schwer in den Gliedern. General Gutor versah 
sich keines Angriffs. Er glaubte, den Gegner an der Lomnica gebunden und 
fühlte sich in seinem Lauptquartier Tarnopol so sicher wie im Kreml.
	        
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