Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

376 Der Feldzug im Osten vom 29. Aug. 1916 bis 23. No v. 1917 
rische Korps in dichten Wellen mit tiefgestaffelten Unterstützungen, auf dem 
rechten Äser der Zlota Lipa, an der bestürmten und vorübergehend vonSkoro- 
padki genommenen Obreczowa vorbei, zum Sturm auf die Linie Posuchow— 
Olchowiec. Er erstieg die Dzikei Lany und riß den rechten Flügel der 24. Re- 
servedivision bis zum dritten und letzten Kampfgraben auf. Blutend wich 
das 104. Reserveregiment auf Posuchow. Als der Russe nach stunden¬ 
langem Ringen am Abend in Posuchow eindrang, stieg die Rot der Sachsen 
aufs höchste. Morgenstern ersuchte Bothmer um Lilfe. Zwei Bataillone 
eilten herbei. Es galt, die Südzugänge des nur noch 4000 Meter entfernten 
Brzezany freizumachen. Der Gegenangriff gelang. Das 104. Reserve¬ 
regiment raffte die letzte Kraft zusammen und warf im Verein mit der Armee¬ 
reserve die Sibiriaken aus Posuchow über den dritten Graben zurück. 
Unterdessen war das XXXXI. Ruffenkorps auf dem linken Afer der 
Zlota Lipa gegen die Lysonia vorgegangen. Es brach sich durch die zer¬ 
fetzten Wälder Bahn und zwang das 107.Reserveregiment, sich auf die 
Löhenkante zurückzuziehen. Pier setzten sich die zusammengeschmolzenen 
sächsischen Kompagnien zu neuer Gegenwehr. Am Abend erreichte Bjeko- 
witschs XXXXI. Korps die Pöhenkante. Die Russen blickten von Osten 
ins Zlota-Lipatal und auf das ausgebrannte, qualmende Brzezany hinab. 
Aber vergebens versuchten sie von der Löhe herabzusteigen. Sächsische 
Maschinengewehre und das Feuer schwerer Geschütze setzten ihnen am West¬ 
hang der Lysonia ein blutiges Ziel. 
Roch tiefer drang der Stoß nördlich der Lysonia. Pier sah sich das 
k.und k. XXV. Korps von allen Seiten angefallen. Pofmanns Ponvedregimen- 
ter wurden zerschlagen, in den von Trichtern zerklafften Wäldern umgangen 
und trotz tapfersten Widerstandes von Gutors VI. Korps überrannt. Trans¬ 
amurische Bataillone wälzten sich im Abendschein drohend gegen die Ost- 
tore von Brzezany. Feldmarschalleutnant Lofmann raffte Trümmer seiner 
Ponveds uno versprengte Sachsen zum Gegenstoß zusammen, warf den 
Feind mit letzter Kraft aus dem freien Gelände über die dritte Linie zurück 
und rang ihm in der Nacht den größeren Teil der zweiten Linie wieder ab. 
Da wurde sein linker Flügel bei Koniuchy von einem Massenangriff 
getroffen, der alles vor sich niederwarf. 
Pofmanns linker Flügel und Boehms k. und k. XI. Korps wurden bei 
Koniuchy überrannt und auf den Strypahöhen zwischen Zborow und Arlow 
von der Masse der 11. Armee völlig aus dem Stand gehoben. Der Russe 
überschwemmte die Osthänge der Pochsiäche von Koniuchy, durchbrach die 
Linien der 54. Division Pofmanns und drang in das breitgestreckte Dorf. 
Die Verbindungen des XXV. und des IX. Korps zerrissen, und die beiden 
österreichischen Korps wurden in Verwirrung gebracht. Slawische Elemente 
verloren den Palt und flüchteten in den Feind. Als Reserven herbeieilten, 
um dem Anheil zu steuern, geschah noch Schlimmeres. Sie wurden blind
	        
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