Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

244 Der Feldzug im Westen vom 29. Aug. 1916 bis 26. Zan. 1917 
Verstärkungen vom linken Maßufer heran. Andlauer und de Lardemelle 
dringen in den Fuminwald ein und erreichen über die verschütteten Anlagen 
der Batterie Damloup hinweg den Kahlhang des Festungsberges. Von 
Süden und Südosten nähert sich der Angreifer der von schwerstem Steilfeuer 
überschütteten Feste. Das Dorf Damloup ist bedroht, die Feste Vaux scheint 
reif zum Fall. Das Feuer der französischen Batterien zerreißt, zerfetzt die 
deutschen Gräben, die sich vom Fott zum Vauxbach hinunterziehen, und türmt 
Rauch- und Flammensäulen auf den zerstampften Längen. Deutsche Batte¬ 
rien antwotten und räumen unter den Stümpfen des Chapitrewaldes und 
des Lorgnewaldes auf, wo Andlauers Jäger sich zum entscheidenden Sturm 
sammeln. Drei Regimenter treten am Im Fott liegen 300 Mann mit einem 
Dutzend Maschinengewehre. Am 10 Ahr wälzen sich die französischen An¬ 
griffswogen heran, aber die Dreihundett empfangen sie mit Feuergarben, 
die Welle auf Welle zerschlagen. Als Andlauer rechts schwenft und Vaux 
von Osten zu umfassen droht, fallen ihm die deutschen Woevrebatterien in 
den Rücken. Zwei Kompagnien erreichen das Fott. Aber sie vermögen sich 
auf dem zerworfenen Steinklotz nicht zu halten. Aus Spalten und Schächten 
der unterirdischen Räume schlägt das Feuer des Vetteidigers und legt einen 
Bannkreis um die Trümmerstätte. Die Stürmer verzweifeln am Erfolg 
und kriechen in der Nacht in die Gräben am Lorgnegrund zurück. 
Amerdessen ist die Division Passaga zwischen der Vauxschlucht und 
der Feste Douaumont von deutschen Reserven festgekeilt worden. Nivelles 
Sperrfeuer hat die vorgehenden Verstärkungen nahezu vernichtet, aber 
einzelne Gruppen, deren Führer längst im Blute liegen, fesseln den Angreifer 
und verwehren ihm die Durchbrechung der Front. Mangin ruft die Division 
Arlabosse heran und zieht die abgekämpfte Division Passaga aus der Schlacht. 
Arlabosse dringt Schulter an Schulter mit Andlauer tiefer ins Fuminholz 
ein, vermag aber die Nordhänge des Douaumont nicht zu etteichem Der 
27. Oktober endet in wildem Fechten. Auf beiden Seiten fallen zahl- 
reiche Opfer. 
Vom Pfefferrücken bis zur Löhe von Vaux wütet verbissener Kampf. 
Die Deutschen halten die Eüdhänge des Louvemonts, den Chauffourwald, 
den Nordhang des Douaumont, die Schluchten des Fuminwaldes, den 
Vauxteich, die Feste Vaux und den Nordhang des Vauxberges; die Fran¬ 
zosen greifen mit verstärktem rechten Flügel aufs neue an. Ihre Geschütz- 
massen nützen die helleren Tage zur Niederkämpfung des Vetteidigers von 
Vaux. Am 28. Oktober sind die Deutschen im Fuminwald so weit zurück¬ 
gedrängt, daß die Westflanke der Feste Vaux entblößt liegt. Die 50. Division 
ist am Verbluten. Mangin schnütt das Fort eng und enger ein und umgibt 
es mit einem Feuerkranz. Der ganze Berg, die Dörfer Damloup und Vaux 
und das Vauxbachtal werden erfaßt und jeder Fußbreit Erde mit Eisen ge- 
pflastett. Das Fott liegt als unkenntlicher Schotterhaufen in der Krater-
	        
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