Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Fall Brailas 
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Balaceanul und Galbenul, die Bayern Kneußls erobern den Kirchhügel 
von Filipesti. Der Verteidiger beginnt zu wanken. Aber obwohl er auf 
seinem rechten Flügel geschlagen und in der Mitte durchbrochen ist, rafft er 
sich zusammen und sucht die Lage mit Einsah aller Kräfte wiederherzustellen. 
Er führt an der Zoitaer Straße und bei Filipesti Gegenangriffe aus und 
ballt eine Sturmkolonne, um den rechten Flügel der Donauarmee zu über¬ 
rennen. Es ist umsonst — seine Gegenangriffe ersterben im Feuer, und die 
Anläufe gegen Türken und Bulgaren werden zur Verstrickung. Ehe es bei 
Vizirul zur Krisis kommt, tauchen Tutscheks und Goigingers Älpler in der 
rechten Flanke von Rimnicu-Sarat auf und drohen den Russen den Rück¬ 
zug nach Focsani und die Verbindungen mit der Moldau abzuschneiden und 
sie nach Südosten in die Niederung zu werfen. Die Schlacht ist für Russen 
und Rumänen verloren. Sie lassen es nicht zur Amfassung und Auftollung 
ihrer Front kommen, sondern treten am 27. Dezember den Rückzug 
an, spalten sich in zwei Gruppen, die in der Richtung auf Focsani und 
Braila entweichen, bewahren aber den inneren Lalt und scheuen keine 
Nachhutkämpfe. 
Noch einmal ruft Mackensen seine müden Streiter zur Verfolgung. 
Der Fall Brailas 
Es gilt die Früchte dieser schweren Schlacht zu ernten, der erstenNussen- 
schlacht auf rumänischem Boden. Am 28. Dezember sehen sich die Sieger 
in Bewegung, Falkenhayn gegen Focsani, Kosch gegen Braila, zertrümmern 
in ernsten Gefechten russische Nachhutstellungen und ziehen, schleppen die 
schwere Artillerie auf grundlosen Wegen mit, um den Angriff auf die Be¬ 
festigungen von Braila, die Werke von Focsani und die großen Sereth- 
brückenköpfe von Fundeni und Nomoloasa zu eröffnen. Gleichzeitig berennt 
die Dobrudschaarmee mit allen Kräften Macin, stoßen Gerok im Berez- 
ker Gebirge und am Oitozpaß, Arz im Trotusgebiet aufs neue vor, um die 
Flanken des russo-rumänischen Leeres zu bedrohen, das sich an der engsten 
Stelle zwischen dem Knie des Donaudeltas und dem Gebirge eingegraben 
hat und den Putna- und den Serethabschnitt verteidigt. 
Lindenburgs und Ludendorffs Strategie steht in Rumänien vor den 
letzten Zielen eines glänzenden, trotz ungeheurer Reibungen schwungvoll 
durchgeführten Feldzuges. 
Mackensen rückt gegen die Linie Braila—Fundeni—Focsani vor. 
Kosch wendet sich gegen Braila, auf das Nerezoff von Macin vordringt, 
Schmettow füllt den Raum zwischen der Donauarmee und der 9. Armee 
und reitet durch die winterliche Ebene gegen die Buzaumündung vor, Falken- 
hayn greift den Putnaabschnitt zwischen Fundeni und Focsani an.
	        
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