Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

166 Der Feldzug in Rumänien vom 28. Aug. 1916 bis 19.3an. 1917 
Flanke und Rücken des Aufmarsches der 9. Armee deckten, trat Falken¬ 
hayns rechter Flügel zur Amfassung an, die zu einer weit ausholenden 
Amgehung werden sollte. In diesem Amgehungsmarsch, der tief ins 
Cibingebirge führte und den Rotenturmpaß in Manoleseus Rücken zu 
erreichen suchte, schlug schon der Puls der Schlacht, als der Rumäne den 
Gegner noch an Länden und Füßen gebunden glaubte, und den Erfolg 
noch im konzentrischen Vormarsch und Angriff aus die Linie Schäßburg— 
Lermannstadt suchte. 
Zu dieser kühnen Amgehung war das Alpenkorps des Generals Krafft 
v. Dellmensingen als einzige deutsche Lochgebirgstruppe bestimmt. Es trat 
den Marsch am 22. September an. Rur 8 Bataillone stark und von einer 
Abteilung deutscher Gebirgskanonen und zwei österreichischen Batterien 
begleitet, brach es unter der Führung des Generalmajors v. Tutschek in der 
Frühe von Szinna, 35 Kilometer westlich von Lermannstadt auf, um über 
Gipfel und Gründe, durch Lochwald und Felsgeröll die Altklamm zu er- 
reichen und dem Feind die einzige große Verbindungsstraße mit der Walachei 
zu verlegen. Als Tutschek diesen verwegenen Zug antrat, war Falkenhayns 
Zentrum, die 187. Division und die 51. Lonveddivision, unter der Führung 
des Generalleutnants Staabs schon hart westlrch von Lermannstadt auf dem 
Nordufer des Cibinbaches in Abwehrkämpfe verwickelt worden. Staabs 
wies die rumänischen Angriffe blutig ab und wartete auf den Befehl, im ge- 
gebenen Augenblick zum Gegenangriff aus der Linie Kak ova—Lermannstadt 
vorzubrechen. Falkenhayns schwacher linker Flügel, das Kavalleriekorps 
Schmettow, erwehrte sich unterdessen aus dem Nordufer des Alt und am 
Laarbach östlich von Lermannstadt mühsam des Feindes. Schmettow 
konnte am 22. September nicht mehr daran denken, die Amfassung des rechten 
Flügels Manoleseus einzuleiten. General Popovici führte die 2. Division 
der 1. rumänischen Armee entschlossen zumAngriffvor und brachte Schmettow 
in schwere Bedrängnis. Schmettow geriet selbst in Gefahr umfaßt und in 
nordwestlicher Richtung über den Laarbach zurückgeworfen zu werden. 
Schon krönten rumämsche Batterien die Löhen zwischen Alt und Laar- 
bach. Der Brückenkopf Lermany ging verloren. In schwerem Ringen be> 
haupteten sich die leichten Reiter und die Lusaren der 3. Kavalleriedivision 
auf den Löhen südlich von Beresmart auf dem Nordufer des Baches. Auch 
die österreichische 1. Kavalleriedivision, die Schmettows äußersten linken 
Flügel bildete, war angegriffen worden und hielt nur noch mühsam stand. 
Sie behauptete sich auf dem Südufer des Laarbaches südlich von Cornitzel, 
bis sie einer Äberflügelung erlag. Der Rumäne setzte bei Glimboka, 25 Kilo¬ 
meter östlich von Lermannstadt, über den Alt und packte sie in der Flanke. 
Da blieb Schmettow nichts übrig, als den ganzen gefährdeten Flügel nach 
Nordosten zurückzuschwenken und zwischen Beresmart und Lozmengen eine 
Verteidigungsflanke zu bilden.
	        
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