Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Kampfe im Alttal und am Rotenturmpaß 165 
den Schlag zu führen. Erst am 22. September war diese Voraussetzung 
erfüllt. So lange hielt Morgen mit der Front nach Osten, Schmettow mit 
der Stirn nach Süden dem schwerfällig vorrückenden Gegner stand. Am 
23. September rückte Sunkel von Petroseny nach Lermannstadt ab. Er 
ließ zwei deutsche Bataillone und zwei Batterien zur Unterstützung der Öster¬ 
reicher auf den Längen des Vulkangebirges stehen, in der Loffnung, daß 
diese schwache Kräfte genügen würden, Culcer in Schach zu halten, bis der 
Schlag bei Lermannstadt gefallen war. 
Falkenhayn ging auf doppelseitige Umfassung des Gegners aus. Da 
verschob sich über Nacht die Lage. Die Rumänen lösten sich plötzlich vom 
Nordrand des Cibingebirges und gingen auf dem linken Flügel mit starken 
Kräften gegen Lermannstadt vor. Auch im Alttal und an den Laarbacher 
Löhen wuchs feindlicher Druck. Manolescu griff an. Er erstieg in der Nacht 
auf den 22. September zu beiden Seiten der Stadt die Löhen und begann 
Lermannstadt einzuschließen. Die Rumänen hatten dem Verteidiger trotz 
ihres Zögerns scheinbar die Vorhand abgewonnen. Drang Manolescu 
gegen das Weißbachtal vor, so war der Laarbachabschnitt umgangen, auf 
den Arz v. Straußenburgs rechter Flügel vor Grainiceanu fechtend zurück- 
wich. Aber noch hatte Grainiceanu die Verbindung mit Manolescus rechtem 
Flügel nicht hergestellt. Statt sofort von Fogaras altabwärts zu rücken 
und Manolescu am Porumbach die Land zu reichen, ließ er sich von Morgen 
nach Nordwesten ziehen. Falkenhayn forderte Arz noch einmal auf, am 
Koket und vor dem Laarbach, an den Nordwestausläusern des Geisterwaldes 
standzuhalten, und beschleunigte den Aufmarsch der 9. Armee, um über Mano¬ 
lescu herzufallen und ihn im letzten Augenblick im Becken von Lermannstadt 
vernichtend zu schlagen. 
Die Kämpfe im Alttal und am Notenturmpaß vom 22. bis 
25. September 1916 
Falkenhayns Armee konnte nicht vor dem 25. September bereitstehen. 
Schlug Manolescu binnen drei Tagen die ihm entgegengeworfenen Kräfte, 
so blieb der Schlachtenentwurf Falkenhayns, der sich mit den Weisungen 
Ludendorffs deckte, ein Traum, obwohl die grundlegenden Befehle zur Ver¬ 
geltungsschlacht bereits erlassen waren. Da Manolescus rechter Flügel schon 
die Löhen zwischen dem Alt und dem Cibin erstiegen hatte, verlegte Falken¬ 
hayn das Schwergewicht auf den rechten Flügel und setzte an die Stelle der 
doppelseitigen Amfassung die Amgehung des feindlichen linken Flügels. 
Schmettow ließ sich durch die rumänischen Angriffe nicht irremachen, 
sondern hielt noch zwei Tage kräftig stand. Während Mitte und linker Flügel 
den Anprall Manolescus aufhielten und die Armeegruppe Morgen linke
	        
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