Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

448 Der Balkanfeldzug vom 28. Juli 1914 bis 25. Jan. 1916 
geschlagenen rechten Flügel der 6. Armee zu lösen und am Westufer der 
Kolubara auf Obrenovac zurückzufallen, um den Anschluß an die 5. Armee 
zu bewahren und dieser als Verstärkung und Flankenhut zu dienen. Aber die 
Serben folgten der Spur, sandten dem XVI. und XV. Korps, die kaum 
ein Drittel ihrer Streiter über die Save zurückbrachten, nur eine Division 
und zahlreiche Freischärler nach und rissen die Verfolgungstruppen bei 
Ab gegen das XIII. Korps herum. 
Während die Nachhuten Wurms vom 11. bis 13. Dezember auf den 
Höhen von Schabatz und Mitrovica standhielten, um den Übergang des 
Korps auf das linke Save-Afer zu decken, rangen das XIII. Korps, das 
VIII. Korps, das in Syrmien aufgestellte Korps und der von Semlin über 
die Donau geführte Landsturm zwischen Obrenovac und Grocka mit der 
serbischen Hauptmacht um den Besitz Belgrads. 
Der Kampf um Belgrad und der Rückzug der Österreicher 
Die Serben griffen die Divisionen Franks vor Belgrad voll Sieges¬ 
zuversicht an und entrissen ihm rasch die Freiheit des Handelns. 
Franks Stellung im Belgrader Bergland war zur Verteidigung 
wohl geeignet, aber mit unzureichenden Kräften besetzt. Der linke Flügel 
der Österreicher, der sich bei Grocka am Donauufer behauptet hatte, deckte 
feine Flanke durch das Feuer der Monitore. Das Zentrum hatte den Vor¬ 
marsch an der Bahnlinie Ripanj—Mladenovac und vor Kosmaj eingestellt 
und wich nun mit vorgehaltenen Spießen gegen den Raljaabschnitt zurück, 
um bei Parcani und an der Rasta festen Fuß zu fassen. Der rechte Flügel 
stand noch zwischen Parcani und Stepajevac auf den Südhängen des 
Talambasrückens und hielt die Serben bei Stojnik und Slatina im Zaum. 
Frank wollte die weitgespannte Stellung zwischen Grocka und Stepajevac 
behaupten, bis das XIII. Korps am rechten Flügel in die Front gerückt war. 
Am 10. Dezember setzten die Serben auf den Flügeln zum Angriff an, 
beunruhigten die Verteidiger von Grocka und beschossen Stepajevac, waren 
aber offenbar noch nicht zum entscheidenden Stoß bereit. Die Österreicher 
wiesen die Angreifer ab, befestigten ihre Stellungen und schafften den Troß 
nach Belgrad zurück, versäumten aber den Ausbau Belgrads zu einem 
starken, nach Süden gewendeten Brückenkopf. Am 11. Dezember griff 
Alexander mit stärkeren Kräften an. Er Wckte dem VIII. Korps auf dem 
Talambasrücken zu Leibe und bestürmte die Stellung bis in die Nacht so 
heftig, daß die Verteidiger ins Wanken kamen. Die 21. Landwehrdivision 
verhütete nur mit dem Aufgebot der letzten Kraft den Durchbruch und warf 
den Angreifer in der Nacht aus der Bresche, in die er über Leichen einge¬ 
drungen war, doch war an eine längere Behauptung des Talambasrückens
	        
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