Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

404 Der Feldzug im Westen vom 16. Juni bis 30. Okt. 1915 
zerschossener Gräben. Ein Gegenstoß warf die Briten wieder zurück. Daran 
schlossen sich heftige Kämpfe um Schloß und Dorf Looge. Am 19. Juli 
sprengten die Engländer vor Looge zwei Kompagnien des Württembergischen 
Infanterieregiments 126 in die Luft. Tagelang wurde um den großen 
Sprengtrichter gekämpft. Am 30. Juli kam der Kampf zwischen der Londoner 
Ristebrigade und den Schwaben zum Austrag. Die Deutschen eröffneten 
den Angriff in der ersten Frühe, warfen Granaten und Minen in die briti¬ 
schen Gräben und rückten den Londonern dann mit einer furchtbaren neuen 
Waffe, dem Flammenwerfer, zu Leibe. Die flüssigen Feuersäulen räumten 
Trichter und Gräben, und die Schwaben erstürmten die letzten Läufer des 
Dorfes Looge. Am 9. August setzten die Engländer ihre 6. Division und 
französische Artillerie im Bellevaardeabschnitt zum Gegenangriff an und 
eroberten einen Teil des deutschen Grabennetzes, prallten aber an den Trüm¬ 
mern des Schlosses und den Verhauen des Parkes ab. Am 19. September 
begannen die britischen Geschütze vor Ppern sich an der allgemeinen Be¬ 
schießung zu beteiligen, die den Doppelschlag im Artois und in der Cham¬ 
pagne einleitete und maskierte. 
Zwischenkämpfe in den Argonnen 
Größeren Zuschnitt zeigten die Kämpfe, die im Sommer die Argonnen 
durchwühlten. Lier war der Antrieb auf seiten der Deutschen. Mudra 
führte die 27. Division und Teile des XVI. Korps zum entscheidenden Sturm 
auf die Biesmelinie und die Löhen zwischen Le Four de Paris und Bau- 
quois. Am 20. Juni nahm die 27. Division das starke Werk Labordere 
und die Flankengräben an der Bienner Straße, zehn Tage später zerschlug 
Geschütz- und Minenfeuer die Werke Central, Cimetiere und Bagatelle 
und bereitete den Angriff auf die französischen Zwingburgen vor, in denen 
der Franzose so lange jedem Ansturm Trotz geboten hatte. Da der schützende 
Wald seit dem Winter von Bomben und Granaten niedergelegt worden 
war, ging kein Schuß daneben. Trotzdem hielten die Franzosen bis zuni 
Landgemenge aus und unterlagen erst, als der Sturm die Trümmer der 
Besatzungen hinwegfegte. Am 2. Juli befand sich Mudras rechter Flügel 
im Besitz der Werke und der anschließenden Flankengräben und grub sich 
aus dem Nordhang des Biesmetales vor La Larazee ein. Der Franzose, 
der drei Divisionen im Kampf verbraucht hatte, behauptete sich nur im 
sogenannten Martinswerk und bot dem Angreifer hier aufs neue Lalt. 
Kurz darauf brach Mudras linker Flügel zum Angriff vor, um sich der 
„FilleMorte" zu bemächtigen, von der der Franzose immer noch die Schluchten 
des Meuriffonbaches und seiner Zuläufe beherrschte und die Querverbindung 
Le Four de Paris—Barennes bedrohte.
	        
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