Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

Die Schlacht an der Wereszyka 283 
Der Durchbruch bei Magierow 
Am 18. Juni öffneten Mackensens Batterien die ehernen Schlünde. 
Die schweren Kaliber waren der Armee vom Dunajec zum San gefolgt und 
unter Überwindung aller Schwierigkeiten über den Strom geschafft worden. 
Sie hatten sich trotz des russischen Störungsfeuers zu Zeilen und Sternen 
aufgebaut, aus denen sieben Stunden lang Vernichtung sprühte. Turm¬ 
hoch sprangen die Einschläge der 30- und 42-cm-Mörser im sandigen Wald- 
boden und im moorigen Wiesengrund. Die schwüle Litze hielt die Gase 
über der Erde fest. Gelbliche und grünliche Schwaden strichen wie wagrecht 
flutender Talföhn über die zerschossenen Linien, in denen die russische In¬ 
fanterie den Anlauf erwartete. Da die russischen Linien durch den Angriff 
des Beskidenkorps zwischen Kamienobrod und Kubyn eingebeult und auf 
die Straße Stradez—Lozina zurückgedrängt worden waren, gewannMacken- 
sens rechter Flügel zum umfassenden Angriff Raum und schob sich dicht 
an die Südflanke der Löhen von Kubyn heran. In der Nacht rückten die 
Bayern, Arz VI. Korps, das XXXXI. und XXII. Reservekorps und die 
Garde dem Gegner so hart auf den Leib, daß der Sturm auf den 19. Juni 
angesetzt werden konnte. Der Angriffskeil bedrohte die Linie Lozina— 
Magierow aus südwestlicher Richtung und spitzte sich von Kurniki und 
Szczerec auf Magierow zu. 
Unterdessen durchschritt der linke Flügel zwischenNiemirow undCiesza- 
now tiefausgebaute Grabenstellungen, die von denRussen nach hinhaltendem 
Widerstand geräumt wurden, und erreichte die Gegend von Smolin und 
Laryniec. Russische Nachhuten wichen fechtend in die Wälder der Rata, 
wo sie neue Verschanzungen ausgehoben hatten, um die Straße Smolin— 
Rawa-Ruska aus der Flanke zu verteidigen. Emmich, der sein X. Korps 
und das von General v. Stein geführte zusammengesetzte Korps — die 
8. bayerische Reserve- und die 56. Division — befehligte, kämpfte sich hier 
mit der Front nach Nordosten am 18. Juni langsam vorwärts. An seiner 
rechten Schulter und durch ihn in der Flanke gedeckt, ging das XXII. Re¬ 
servekorps südwestlich von Rawa-Ruska vor. 
Links von Emmich marschierte die Armee des Erzherzogs auf Cieczanow 
und Majdan. Auch vor ihr gaben die Russen Raum. Sie suchten die Zlota 
zwischen sich und die Österreicher zu bringen und begannen endlich auch 
den Sanwinkel bis Nisko zu räumen, um unbedrängt die Linie Nisko— 
Tarnogrod—Narol zu erreichen. Der Erzherzog überschritt die Zlota 
und erschien am 18. Juni vor den Tanewübergängen bei Alanow und Tar¬ 
nogrod. Hier traf er wieder auf hartnäckigen Widerstand. Als auch sein 
rechter Flügel bei Cieczanow nicht mehr vorwärts kam, wurde offenbar, 
daß die Russen gesonnen waren, die Linie Rawa-Ruska—Brusno 
Stara—Cieczanow—Lubiniec—Osuchy, den Unterlauf des Tanewflusses
	        
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