Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

Die Offensive der Deutschen und Österreicher 
(zweite Phase) 
^^Aackensens Vormarsch gegen die Sanlinie war von strahlender Sonne 
«¡JJV begleitet. Sommerliche Litze brütete über dunkeln Kiefernwäldern 
und ausgebrannten Judendörfern und hielt die Wege trocken. Durch tiefen 
Sand wateten die Kolonnen der Verbündeten ostwärts. Ihre Marschsäulen 
bewegten sich so schnell, daß Radko Dimitrieff und Brussilo w keine Zeit 
fanden, starke Nachhuten bei Lancut und Sanok zum Widerstand zu ballen. 
Auch Boehm-Ermollis 2. Armee und Linsingens Südarmee waren in Fluß 
gekommen und näherten sich rasch der Linie Drohobycz—Stryj—Dolina. 
Eiligst wich der Feind. Sengende und brennende Kosaken deckten ihm den 
Rücken und legten alles in Asche, was dem Verfolger frommen konnte. Die 
Naphtha quellen von Drohobycz brannten und wälzten ihren fetten Qualm 
in die dürstende Landschaft. 
Es war Iwanow am 11. Mai endlich gelungen, sich vom Verfolger 
zu lösen. Die Kolonnen der Verbündeten strebten dem Feinde am 12. und 
13. Mai in großen Märschen nach, um ihm keine Zeit zu lassen, sich mit 
den von allen Seiten herbeieilenden Verstärkungen zu vereinigen und an 
der Sanlinie und vor den Dnjestrsümpfen zur Schlacht aufzubauen. Doch 
die geschlagenen Russen entzogen sich dem Sieger so rasch, daß sie genügenden 
Vorsprung gewannen und sich am 13. Mai entwirren und am San zu neuer 
Schlacht setzen konnten. 
Die Schlachlensolge um die Sanlinie 
Mackensen war darauf gefaßt, am San eine zweite Schlacht zu liefern. 
Am 13. Mai schien zwar noch nichts auf eine russische Schlachtftont zu 
deuten. Deutsche Flieger, die über den San vorstießen, entdeckten lange 
russische Kolonnen auf dem Marsch nach Osten und Nordosten, waren 
aber nicht imstande, festzustellen, wo sie sich verloren. Iwanow schanzte 
in den Wäldern der Lubaczowka und an der Teichlinie von Grodek und 
barg dort Dimitrieffs abgekämpfte Truppen. Als die deutschen Vorhuten 
am 14. Mai bei Jaroslau mit Kanonendonner begrüßt wurden, klärte sich 
die Lage. Die Russen waren entschlossen, Jaroslau, Radymno und Przemyfl 
zu halten. Sie hatten Jaroslau und Radymno zu starken Brückenköpfen
	        
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