Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

Die Frühlingsschlachl zwischen Maas und Mosel 
^Tls Nikolai Nikolajewitsch am 5. April die Kunde erhalten hatte, daß 
frische deutsche Divisionen in den Beskiden aufgetaucht seien und ihm 
den Sieg zu entreißen begännen, suchte er Trost in diesem Angriff Joffres, 
der neugekräftigt gegen den lebenden deutschen Wall im Westen anrannte 
und zum erstenmal konzentrisch gegen einen Ausfallwinkel der deutschen Front 
zu wirken suchte. 
General Dubail warf ffch mit der I. französischen Armee auf die Armee¬ 
abteilung Stranh, um den Keil von St. Mihiel abzuquetschen und einem 
Vormarsch aus der Verduner Rordfront ins Maastal den Weg zu bereiten. 
Die deutsche Leeresleitung mußte mit dieser Unternehmung Joffres 
rechnen, denn die Kämpfe, die im März am Keil von St. Mihiel gerüttelt 
hatten und auf der Löhe von Les Eparges sogar ins Gefüge der deutschen 
Front gedrungen waren, kennzeichneten sich als Vorbereitungen zu einem 
doppelseitigen Angriff auf die ausspringende Stellung am Rupt de Mad. 
Die Frühlingsschlacht, die sich als erster planmäßiger Belagerungs¬ 
angriff gegen den schmälsten Calienten der deutschen Wehrstellung richtete, 
erwuchs auf dem Lintergrund ununterbrochener Kämpfe. Auf der Combres- 
höhe lag Tag und Nacht französisches Feuer, und in den höllischen Gehölzen 
der Woevre wurde seit den Februartagen ohne Unterlaß mit Granate, 
Spaten und Bajonett gekämpft. Lierin trat keine Llnterbrechung ein, als 
General Dubail seine Korps auf beiden Schenkeln der Winkelstellung zwischen 
Norroy und Apremont und vom Wald von La Selouse bis zur Orne zum 
Angriff sammelte. Der umfassende Lauptangriff zielte auf dem rechten 
Flügel über Regnieville und Fey-en-Laye auf Thiaucourt und EsseY, 
aus dem linken Flügel über Combres auf Doncourt und Larville. Zur Anter- 
stühung dieses Lauptangriffs bildete Dubail eine Flankengruppe, die aus den 
Ausläufern der Maashöhen und am Westufer der Orne in der Richtung auf 
Etain angreifen sollte. Fiel die Linie Thiaucourt—Doncourt—Larville— 
Etain in Dubails Land, so war die Südwoevre für die Deutschen verloren, 
Verdun mit Toul wieder durch ein weitgeschwungenes Vorgelände verbunden 
und die Südfront von Metz in den Bereich der französischen Artillerie gerückt. 
Dann durfte General Joffre daran denken, in dem großen Festungsraum 
zwischen der Mosel und dem Argonnenwald eine Armee aufzustellen, um 
die deutsche Wehrstellung an der Gelenkstelle zu zerreißen, die Verbindungen 
des Maastales zwischen Stenay und Mezieres abzuschneiden und die deutsche 
Front von der Champagne bis Flandern aus der Flanke zu bedrohen.
	        
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