Volltext: Alpenkrieg

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Eingeschneit. 
nes Morgens sind wir keingeschneit. Als wir vor die 
Türen unserer Hütten treten, verlegen weiße Schnee— 
mauern die Wege. Emsige Schaufeln sind bereits an 
der Arbeit. Die alten Massen hat über Nacht eine 
neue unheimliche Flockenlast überwuchtet. Die frisch ausgeschau— 
felten Pfade führen nun auf dicker Schneeschicht. 
Wo sind die Drahtverhaue? Mit Schneereifen und Skiern 
kann man nun auf bald sanft, bald jäh geschwungener Schnee— 
Endlosigkeit hoch über Pfosten und Drähte hinweg. Keine Spur 
der eigenen und feindlichen Hindernisreihen zeigt sich dem unein— 
geweihten Auge. 
Und der Gegner? Er kämpft drüben gerade so wie wir auf 
unserer Seite mit den ungeheuerlichen Naturmächten. Wen küm— 
mern jetzt sonderlich die paar Artillerie⸗ und Gewehrschüsse? 
Ringen heißt es jetzt mit der erbarmungslosen weißen Bestie, die 
ihre gierigen Riesentatzen über Steige und Kriegerhausungen hin— 
schlägt. 
AUngangbar und stark gefährdet sind alle Verbindungswege. 
Die Ordonnanzen können zum höheren Kommando keine Erledi— 
gungen tragen, von ihm keine Befehle bringen. Nur die Telephon— 
linien, teilweise gestört und wieder geknüpft, halten die Verbindung 
aufrecht. J 
Und abends kann der Train mit dem Nachschub nicht an 
uns heran. Die Straße unten ist gesperrt. Mächtige Lawinen 
liegen über ihr, andere dräuen. Die letzten schmalen Wegstrecken 
zu uns herauf sind verweht, verschütte. 
Wir sind also eingeschneit. Das tut jedoch nichts. Denn in 
allen Höhenstellungen gibt es Magazine. Und wir brauchten, selbst 
wenn der Zuschub wochenlang eingestellt werden müßte, beiweitem 
nicht zu hungern. Aber solange wird's gar nicht dauern; das 
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