Volltext: Alpenkrieg

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Im Reiche des Zlatorog. 
Vom Felsenhang ins Tal hinab 
Schaut der Jäger, gestützt auf den Stab; 
Zu seinen Füßen unter dem Hange 
Die wilde Soéa, die Silberschlange, 
Häuser und Kirchen, anzuschauen 
Wie weiße Blümlein auf grünen Auen, 
Zu seinen Häupten Nebelduft 
Und Felsenvögel und blaue Luft. 
Rudolf Baumbach: „ZIlatorog“. 
ort, wo die Alpen sich zum letztenmale zu mächtigen 
Gebirgsstöcken aufbäumen, ehe sie in langgestreckten 
Rücken zur norditalienischen Ebene niederfließen, um— 
Ifangen titanenhafte Gipfel und wildgezackte Kämme 
mit felsigen Händen Talschlünde, durch die sich hastig die kindliche, 
grüngischtende Soea drängt. B 
Sagengeheiligte Bergwelt, das Reich des Zlatorog. 
Einsam waren zu Friedenszeiten die zu ungeheuerlichen Formen 
aufgetürmten Felsenmassen, selten beging sie ein Wanderer auf 
schmalen Pfaden, spärlich waren auf den unendlichen Berg— 
wüsteneien die Unterkünfte. 
Der Krieg ist bis an Zlatorogs Zauberreich vorgedrungen, 
hat es mit Straßen, Brücken, Seilbahnen, Baracken und anderen 
Bauten erschlossen und hat seine blutigen Schützengraben⸗ Diademe 
auf unberührte Felshäupter gedrück. 
Sanft ansteigend klimmt in weit ausholenden Kehren die 
breite Erzherzoge Eugen⸗Straße zur Paßhöhe — ein Kriegsbau 
voll Kunst und Zweckmäßigkeit in der Anlage, von überwältigender 
Großartigkeit der Umwelt. Durch kühngeschwungene Betonbogen 
stürzen zur Zeit der Schneeschmelze brausende Wasser in Kaskaden 
zu Tal, nackte, zerklüftete Felsen ragen, dunkle Waldstreifen 
klammern sich an den Stein und ewige Schneefelder überdecken 
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