Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Zweiter Band. (2, 1917)

Der Angriff der Österreicher auf Stryj 
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an den Sanübergängen fortschleppten, am Südflügel begann das Ringen 
um Stary-Sambor flch in Gebirgskämpfen zu zersplittern, die Tersztyanskis 
IV. Korps, die 102. Landsturmbrigade und die unter seinem Befehl stehende 
Leereskavallerie zwischen Zawadka, Stronna, Opaka und Boryslaw hin 
und her zerrten. Auch das XII. Korps, das flch hart an die Lysa Gora heran» 
gearbeitet hatte, war zum Stehen gekommen und versuchte, flch der Lohen 
in geduldigem Graben mit der Sappe zu bemächtigen. An eine Amfassung 
des linken Flügels Iwanows war nicht zu denken, wenn Feldmarschalleutnant 
Lofmann nicht mit den Karpathenkämpfern heranrückte, über Stryj in die 
russische Flanke griff und von Tersztyanski durch einen Angriff auf Drvhobycz 
unterstützt wurde. Die Vorbereitungen hierzu waren getroffen. 
Der Angriff der Österreicher auf Stryj 
Während Boroevic seine Lauptmacht zum entscheidenden Angriff auf 
die Linie Mizyniec—Wegrzeliska bereitstellte, folgte Lofmann dem Ruf 
Boehm-Ermollis und brach mit zusammengerafften Kräften gegen Stryj 
vor. Es war hohe Zeit, denn Tersztyanskis rechte Flanke war bei Drohobycz 
schon von einer Gegenumfassung bedroht, zu der die Russen eine Kosaken¬ 
division und eine Brigade der 71. Reservedivision in Bewegung gesetzt hatten, 
Losmann sandte die 55.Division unter dem Befehl des Obersten Fleischmann 
über Tucholka und Wyszkow vor und erschien am 15. Oktober an den Tal¬ 
ausgängen der Mizunka und Swica, indem er die Russen vor sich her trieb. 
Als Fleischmann am Abend aus Boehms dringenden Ruf gegen Stryj 
vordrang, fand er an dem von Lochwasser geschwellten Stryjfluß heftigen 
Widerstand. Zn schweren Nachtgefechten rang sich die 130. Brigade bei 
Tyszownica über den Fluß und erstürmte mit der 129. Brigade, die bei 
Koryzin übergegangen war, die Lohen des Komarnickie, auf dem die Russen 
25 Kilometer südwestlich von Stryj eine Sperrstellung bezogen hatten. 
Anter fortgesetzten Kämpfen gelangte die 55. Division am 20. Oktober vor 
Stryj an. Der Feind zog sich hinter die Stadt zurück und stellte sich dort 
zum entscheidenden Kamps, indem er eine Grenadier-Reservedivision als 
Verstärkung heranführte. Obwohl von Drohobycz her keine Unterstützung 
mehr zu erwarten stand, da Tersztyanftis rechter Flankenschutz auch dort auf 
Übermacht gestoßen war, nahm Fleischmann den Kampf aus. 
Ehe es zum Treffen kam, erreichte noch die 131. Brigade die Walstatt. 
Sie war kämpfend das Mizunka- und Swicatal herabgezogen und griff 
am rechten Flügel ein, indem sie bei Ahersko in der linken Flanke der Russen 
erschien. Zwei Tage rangen Fleischmanns drei Brigaden um den Sieg. 
Die hohen Bahndämme, die durch das versumpfte, von Totwassern und 
Nebenarmen erfüllte Stryjtal ziehen, wurden wütend umkämpft, aber die
	        
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