Volltext: I. Teil: Heimatbuch. Landschafts- u. Kulturbilder Oberösterreichs. [21. Heft] (21. Heft / 1925)

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hob sich, das Meer wurde seichter und wandelte sich in 
teilweise abgeschlossene Süßwasserbecken um; Moore ent 
standen, ihren üppigen Pflanzenwuchs haben wir heute 
in den Braunkohlenlagern, die in die obere Süßwasser-- 
molasse eingelagert sind, vor uns. Das Auftreten der 
Sande an Stelle des feintonigen Schliers, ist ein deut 
licher Hinweis auf die allmähliche Hebung der Alpen. 
In der Zeit, da die mächtigen Hausruckschotter abge 
lagert wurden, hatten sich die Kalkalpen bereits zum 
Hochgebirge emporgehoben. Daß im Bereiche des Haus 
rucks die Schotterdecke viel gegliederter als im Kober- 
niauserwalde ist, mag darauf zurückzuführen sein, daß 
im Hausruck der wasserundurchlässige Schlier zu größerer 
Höhe ansteigt, die Schotterdecke hier also weniger mäch 
tig ist. Mit dem Uebergang vom Schlier zum Schotter 
ist in der Regel ein Kniick im Gehänge verbunden. Die 
Gchotterhänge werden steiler und an Stelle des Acker 
bodens bekommen mächtige Nadelwälder, mit Buchen 
beständen untermischt, eine weite Verbreitung. Aus son 
nigen Hängen stehen Kiefern und Birken, die Wald- 
schläge überzieht Heidekraut, in den tiefen Talgründen 
schwellen die Moospolster und siedeln sich Quellmoore 
an. Das durch! Täler reich gegliederte Waldland des- 
Hausruck und Kohernauserwaldes und die ihnen gegen 
Norden und Osten vorgelagerte Schlierlandschast tren 
nen das Alpenvorland in einen westlichen und östlichen 
Teil. Den ersteren bauen die Ablagerungen der Fluß 
gebiete von Inn und Salzach, den anderen die von 
: Traun, Krems, Enns und Steyer auf. In beiden Ge 
bieten zeigt der eiszeitliche Formenschatz in den Grund 
zügen ähnliche Bilder. Aöf einer Unterlage tertiärer 
Mergel und Sande folgen noch im Gebirge anfangend 
die Serien: GrundmorLnenbedeckte Wannen zwischen 
DruMlinslandschafken, hügeliges Endmoränengelände und 
von den Flüssen aufgeschüttete Schotterterrasscn. Die rat 
Schema einfachen Verhältnisse erfuhren aber durch den 
mehrfachen Wechsel von Vereisung und Rückzug der Glet 
scher mannigfaltige Komplikationen. Im Moränengelände 
Liegen vor den Jungmoränen der Würmzeit die Alt 
moränen der vorausgegangenen Eiszeiten. Letztere bedeckt 
regelmäßig Löß; in ihrem Aeußeren haben sie die For- 
menbi'der verwaschener Moränen, an Ausschlüssen zeigen 
sie Versestiche Breccien. Im Bereiche der Terrassen liegen, 
die älteren Schotter am höchsten, die späteren, in sie
	        
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