Volltext: I. Teil: Heimatbuch. Landschafts- u. Kulturbilder Oberösterreichs. [21. Heft] (21. Heft / 1925)

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ten Bauernkrieg (1626) geht die Stadt in Flammen 
aus; ein Brand im Jahre 1770 zerstörte das Schloß 
Zum größten Teile. 
Auch heute hat Steyregg keineswegs den Charakter 
einer Stadt. Unter der malerischen Schloßruine, die seit 
1635 im Besitze der Weißenwols ist, liegt ein kleiner 
Marktplatz; ihn und ein paar kurze Gassen umgürten 
Stadtmauern, die teilweise noch gut erhalten sind; auch 
ein Tor hat sich gerettet. So enDehrt also auch das 
Kleinchen unter den Städten unserer Heimat nicht ganz 
der Schönheiten alter Plätze. 
Grein. 
k Die Entstehung der Kleinstadt Grein und der drei 
Märkte Strüden, St. Nikola und Sarmingstein aus einer 
Flußstrecke von weniger als zehn Kilometern hat darin 
seine Ursache, daß sich hier im Schwall, Strudel und 
Wirbel der Donauschissahrt große Hindernisse in den 
Weg' stellten. Bei dieser gesährlichen Fahrr war die Mit 
nähme einheimischer Lotsen, welche die Tücke des Stromes 
genau kannten, recht 'vorteilhast. So mag Grein als 
Schiffersiedlung uralt sein. 
Die Pfarrkirche gehörte im Jähre 1147 zum Klo 
ster Säb'nich; von ihr Hören wir weiter, daß sie gelegent 
liche der böhmischen Einfälle im Jahre 1486 mit hohen 
Mauern umgürtet wurde. 
Das Urbar der Babenberger, das zwischen 1220 
und 1240 entstand, nennt Grein bereits einen Markt 
(forum und 37 beneficia). Seine Gründer mögen die 
Grafen von Klamm gewesen sein, deren Güter im Jähre 
1217 auf die Babenberger übergingen. 
Kurze Zeit vorher (1215) werden auch ein Richter 
und Bürger des Ortes genannt. 
Albrecht II. (1330—58) erneuert dem Markte Grein 
sein Stapel- und Strandrecht und Herzog Siegfried ver 
leiht ihm um 1468 ein Wappen, das die gesährlichen 
Donlauklippen abbildet. Unter den Prüfchenken, denen 
Grein 1489 verliehen wird, erhält der Ort im Jahre 1491 
sein Stadtrecht. Zwei Jahre später wird auch mit dem 
Bau einer mächtigen Burg, wahrscheinlich an der Stelle 
eines älteren Baues begonnen. 1621 geht die Grein- 
burg in den Besitz der Grafen von Meggau und 1823 
des Herzogs von Sachsen-Koburg über. Da ein Brand 
im Fahre 1624 die Stadt zum großen Teile zerstörte, 
hat sich von alten Bauten wenig erhalten. Heute ist
	        
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