Volltext: Antwerpen 1914 [3] (Band 3/1925)

Vorwori des Reichsarchivs zur 2. Auflage. 
Die in dem Vorwori zur 1. Aufloge ausgesprochene Vermutung, 
daß das Bedürfnis nach Einzeldarstellungen von Schlachten wachsen 
werde, je mehr die Erinnerung verwische, und je mehr der zunehmende 
Abstand von dem gewaltigen Erleben Muße zu rückschauenden Betrach- 
iungen bringe, hat sich als zutreffend erwiesen. Mit jedem seit dein 
Ende des Weltkrieges dahingegangenen Jahre hat die Schristenfolge eine 
zunehmende Verbreitung gefunden, so daß heute die Herausgabe einer 
2.,alle bisher erschienenen Bände umfassenden Auflage, und zwar in einer 
gegenüber der 1. Auflage mehrfach gesteigerten Höhe, notwendig wird. 
Das Reichsarchiv darf in der zunehmenden Verbreitung der Schrif- 
tenfolge den Beweis dafür erblicken, daß es einem Bedürfnis weiter 
Volkskreije entgegenkam, als es sich mit diesen Einzeldarstellungen das 
Ziel letzte, in historisch getreuer Wiedergabe den inneren Zusammenhang 
der gewaltigen Kämpfe vorzuführen, in denen das deutsche Volk in un- 
vergeßlicher Hingabe Blut und Leben eingesetzt hat. Das Bestreben, die 
Einzeltaten deutscher Männer vor Vergessenheit bewahren zu helfen und 
den Helden des Krieges ein Denkmal ihres Ringens und Sterbens zu 
setzen, hat überall Zustimmung und Unterstützung gesunden. Es war 
sogar möglich, vermittels einer mit gesammelten Geldmitteln errichteten 
„Bücherspende" zahlreiche Volks- und Schulbibliotheken mit den ersten 
7 Bänden der Schristenfolge kostenlos zu verforgen. Leider hat jedoch die 
Inflation vorzeitig dieses Werk zerstört, für dessen Unterstützung den 
Spendern auch hier gedankt sei. 
In zahlreichen Besprechungen der Presse ist der Schristenfolge aus- 
nahmslos viel Anerkennung ausgefprochen worden. Einzelne der er- 
schienen?« Bände haben in ungewöhnlichem Maße Beifall gefunden. 
Trotzdem wird stets weitere Vervollkommnung der Darstellungen an- 
zustreben sein. Eine Schlacht des Weltkrieges erschöpfend und klar zu 
schildern, hat sich, nicht zuletzt in Hinsicht auf die vielfach ungenügenden 
Unterlagen, als eine ungemein langwierige und mühsame Arbeit er- 
wiesen. Die gesammelten Erfahrungen, wobei auch aus dem Leserkreise 
dankenswerte Anregungen kamen, werden nutzbar verwendet werden
	        
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