Volltext: Antwerpen 1914 [3] (Band 3/1925)

Durchbruch bei Wavre-Ste. Catherine. 
4? 
lebhaft gekämpft, wobei wir Gelegenheit hatten, noch tätig einzu- 
greifen." 
Der belgische Bericht bestätigt im allgemeinen diese Dar- 
stellung, indem er feststellt: „Die Garnison der Redoute Dorpvelde 
war vom I.Oktober nachmittags S Uhr ab in ihren Deckungen 
durch die Deutschen, welche das Hauptmassiv besetzten, die Luft- 
schächte verstopften und die Gewölbe zu unterminieren begonnen 
hatten, blockiert. Der Kommandant und die letzten Verteidiger 
waren noch auf ihrem Posten, als eine Mine die gänzliche Zer- 
störung vollendete." 
Aber nicht nur Dorpvelde war genommen, auch Fort Wavre- 
Ste. Catherine war gefallen! Das Reserve-Infanterie-Regiment 12 
hatte das aus den anderen Bataillonen verstärkte I. Bataillon 
gegen das Fort, das III. Bataillon gegen die Anschlußstellung 
rechts davon angesetzt. Diese zu durchstoßen, gelang dem III. Ba- 
taillon nicht. In heftigem Feuer rannte es sich an den Hinder- 
nissen fest und ging später infolge eines mißverstandensn Befehls 
in die Ausgangsstellung zurück. Die den Sturmkolonnen des 
I. Bataillons voraneilenden Deckungstruppen überwanden das 
8—900 m tiefe Angriffsfeld ohne Aufenthalt und erreichten den 
äußeren Grabenrand. An zwei Stellen brachten die Pioniere die 
Schnellbrücken ins Wasser und waren trotz heftigsten Feuers aus 
den Flankierungs-Schnellfeuergeschützen bereits 5Uhr 50 Minuten 
nachmittags die ersten am inneren Grabenrand. Ihnen folgte auf 
dem Fuße der Bataillonskommandeur, Major K l e e m a n n, mit 
der 1. und 2. Kompagnie, drang stürmend in das Fort ein und 
stieß bis zur Kehle durch. 
Damit war das größte und neueste Werk der Festung in 
unserer Hand*). Seit 1904 erbaut, weist es besonders starke Be- 
tonmauern auf. Aber der Wirkung der deutschen Artillerie hatte 
nichts widerstanden. Dem eindringenden Eroberer bot sich 
*) In dem Bericht der belgischen obersten Heeresleitung (vgl. Anm. 
S. 28) wird angegeben, daß Fort Wavre-Ste. Catherine bereits am 29. Sep¬ 
tember abends 6 Ahr geräumt worden sei. Ein Munitionsmagazin sei 
explodiert, und der allmähliche Zusammensturz der Gewölbe habe die Garnison 
gezwungen, das Werk zu verlassen. Das könnte höchstens eine vorübergehende 
oder teilweise Räumung gewesen sejn, ~ " " ~ ~
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.