Volltext: Antwerpen 1914 [3] (Band 3/1925)

Die Lage auf dem deutschen rechten KeereSfltlgel. 
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darauf, am 27. August drei Bataillone unter General A st o n in 
Ostende zu landen, die sich im Halbkreise um die Stadt eingruben, 
um die Landung weiterer Truppen vorzubereiten. Am 3V. August 
folgten von Le Havre 4000 Belgier; weitere 12 000, die, von 
Namur kommend, in den allgemeinen französischen Rückzug ver- 
wickelt worden waren, wurden angekündigt. Bald stellte sich aber 
heraus, daß diese derartig erschöpft waren, daß man von ihrer 
sofortigen Wiederverwendung absehen mußte. Inzwischen ent- 
sernte sich nach dem schweren Schlage von Le Cateau (26.—27.8.) 
das englische Landheer immer weiter von der Küste; ein Zu- 
sammenwirken mit den Streitkräften in Belgien wurde nicht nur 
unmöglich, sondern es ergab sich die Notwendigkeit, die rück- 
wSrtigen Verbindungen für die englischen Truppen bis nach St. 
Nazaire an der Loire zurückzuverlegen. Sorgenvolle Erwägungen 
sprechen zwischen den Zeilen der englischen Darstellung Corbetts, 
die nur allzusehr verraten, welche schwerwiegenden Folgen eine 
deutsche Besetzung der Kanalhäfen bringen mußte. Aber die Lage 
zwang zum Handeln, und so wurde am 31. August nicht nur 
Ostende wieder geräumt, sondern auch Rouen, Le Havre und 
Boulogne. Alle verfügbaren englischen Schisse waren bis zur 
letzten Tonne in diesen Tagen in Anspruch genommen, um den 
Abtransport des zahlreichen, hier bereits aufgestapelten Kriegs- 
Materials aller Art zu bewerkstelligen. Antwerpen und die bel- » 
gische Armee aber sahen mehr und mehr die Hoffnung auf eine 
von außen kommende Unterstützung sinken. 
Das sind die Vorgänge, die sich zu wilden Gerüchten ver- 
dichtet hatten und den General v. B e s e l e r am 7. September 
veranlaßten, mit der 6. Reserve-Division und dem inzwischen völlig 
eingetroffenen IX. Reserve-Korps zu einer gewaltsamen Auf- 
klärung nach Westen vorzustoßen. Vor Antwerpen verblieben 
nur die 5. Reserve-Division und die am 29. August in Kiel 
und Wilhelmshaven neu formierte Marine-Division (Anlage 1), 
die sofort nach ihrer Ausstellung zum III. Reserve-Korps in 
Marsch gesetzt worden war und unter dem Befehl des Admirals 
v.Schröder stand.
	        
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