Volltext: Antwerpen 1914 [3] (Band 3/1925)

Die Lage auf dem deutschen rechten KeereSflllgel. 
!Z 
hunderte sind seitdem vergangen. Neue Stürme brausten über die 
Stadt hinweg. Und wieder schlug die Schicksalsstunde der Festung. 
1914! Ein Orkan, kurz und gewaltig. Die schwierige Lage des 
von allen Seiten bedrängten Deutschland erforderte schnelle Ent- 
scheidungen... 
Die Lage auf dem deutschen rechten Heeresflügel. Das III. Re- 
serve-Korps nördlich Brüssel zur Beobachtung der Festung. — 
23. S. bis 26. 9. 1914. 
(Skizze l.) 
m Siegeszuge durch Belgien hatte der rechte 
Flügel unseres Westheeres am 21. August 
Brüssel und die Gegend dicht nördlich von Bel- 
giens Hauptstadt durchschritten. Dann war er 
in südwestlicher Richtung über Ninove auf 
Lessines abgebogen. Die Pfeile der deutschen 
Marschkolonnen wiesen auf den Karten nach 
Paris. In dieser Richtung erwartete die ganze Welt in atemloser 
Spannung die große Entscheidungsschlacht, zu der es die aus- 
weichenden Heere der feindlichen Westmächte bisher nicht hatten 
kommen lassen. 
An Antwerpen war man in nur 3V km Entfernung unbe- 
lästigt vorbeimarschiert. Nun lag es im Rücken des die Ent- 
scheidung suchenden deutschen Heeres, für dieses eine stete Gefahr, 
für den Feind ein starker Turm, der noch eine Rolle spielen konnte 
und mußte. Einstweilen schien ein erheblicher Teil des geschlagenen 
belgischen Heeres in der Festung seine Zuflucht gefunden zu haben. 
Das hätte den fchon im Frieden vorgesehenen Absichten der 
belgischen Regierung entsprochen. Sie hatte sich bereits im Jahre 
1859 dafür entschieden, außer den an der Maas gelegenen Waffen- 
platzen die zahlreichen kleineren, im Lande verstreuten Festungen 
eingehen zu lassen und an ihrer Stelle eine große Zentralfestung 
zu schaffen. Die Wahl fiel auf Antwerpen, dessen Bedeutung 
schon lange seststand. Napoleon I. sah in ihm eine „gegen 
das Herz Englands gerichtete geladene Pistole", die er allerdings
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.