Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

65 
Gefecht bei Monceau und Oise-Äbergang des Gardekorps. 
$)fn dem kleinen Gehöft la MalcarrHe, wo die Straße von la Capelle 
r\|nacE) Guise aus Waldesschatten heraustritt, hält um die Mitte der 
dritten Nachmittagsstunde der Stab der 1. Garde-Division. Von einem 
nahen Hügel beobachtet Eenerallt. v. Hutierdie Höhen jenseits der Oise. 
Friedlich breitet sich die hügelige Landschaft im Sonnenglanz aus. Seit 
längerer Zeit hat der Kampflärm beim X. Armeekorps ausgesetzt. An 
Krieg erinnert allein der Qualm der Feuersbrünste von Monceau und — 
jetzt auch der flotte Marschschritt des den Wald von Leschelle verlassenden 
Vortrupps der Division, des Fllsilier-Bataillons vom 1. Garde-Regiment 
zu Fuß unter Major v. B i s m a r ck. Die wandelnde Staubwolke halb- 
wegs nach dem „Dreitaubenhaus"*) ist die Spitzenkompagnie. Die Un- 
gewißheit, in der man aus der Stellung am Ironbach ausgebrochen war, 
hatten zwei kurz nacheinander um 2 Uhr nachm. eintreffende Patrouillen- 
Meldungen zum Teil behoben. Die Lts. Graf v. S p e e und v. T ü m p - 
ling von den Leib-Garde-Hufaren hatten die Oifedörfer Monceau, Malzy 
rind Proisy besetzt gefunden, dagegen auf den jenseitigen Höhen „mit 
Sicherheit" keine Schützengräben festgestellt.**) Generallt. v. H u t i e r war 
daraufhin sofort zum Anfang der Marschkolonne vorgefahren, um zu ver- 
hindern, daß nach dem bisherigen Befehl über Crupilly die möglicherweise 
nicht mehr benutzbare Talstraße le Brule—Monceau eingeschlagen würde. 
Um beim bevorstehenden Kampf den Anschluß an das X. Armeekorps zu 
wahren, sollte die Spitze erst beim Dreitaubenhaus auf Monceau ab- 
biegen. Aus der Staubwolke der Spitzenkompagnie löst sich jetzt ein Reiter, 
der rasch näherkommt — ein Braunschweiger Husar, von Villers les Guise 
nach Buironfofse zum Generalkommando des Gardekorps unterwegs. 
Seine Meldekarte teilt die Vormarschrichtung der 20. Division mit***); das 
Dise-Ufer fei von Romery bis Marly besetzt, ferner auf der Höhe 173 füd- 
östlich Proisy Infanterie und Artillerie erkannt. Steht letzteres auch im 
Widerspruch mit den eigenen Wahrnehmungen, so ist doch soviel gewiß, 
daß man zunächst im Talgrund feindlichem Widerstand begegnen wird. 
Noch fällt kein Schuß, als nun der Vortrupp im vermutlichen Bereich feind- 
licher Kanonen auf der hochgelegenen Straße weiterrückt. Generallt. 
v. H u t i e r entschließt sich, die Kräfte der Division gegen Monceau zu- 
sammenzusassen und hier den Übergang durch die Vorhut zu erzwingen. 
*) „Mailon des 3 Pigeons", vergl. Karte 1:90000. 
**) Dennoch wurde später atn Südufer im Abschnitt Gomont—Autreppe 
«ine norxnglich maskierte befestigte Stellung erkannt. 
***) Vergl. Fußnote S. 34. 
St. Quentin 2. 5
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.