Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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hinter dem feindlichen Schützenschleier zutrug, verbargen die Hügelwellen. 
Ab und an pfiff es wohl noch mal von drüben herüber, und dann flaute 
auch das ununterbrochene, eintönige Krachen der Granaten langsam ab. 
Als sich die Schützenlinien in Marsch setzten, stießen sie nicht mehr auf 
Widerstand. Mit einer Überraschung endete der Kamps, wie er am Vor- 
tage damit begonnen hatte! 
Die Regimenter 73 und 91 der 19. Division waren etwa seit 2.39 
nachm. auf den Höhen östlich Origny versammelt, wo sie auf das Vor- 
gehen der südlich der Stadt aufmarschierten 13. Division warteten. Der 
Gegner war längst aus dem Gewehrbereich verschwunden. Dagegen bekam 
die westlich Viermont-Fme. stehende Abteilung Selkmann auf Parpe- 
ville zurückgehende Schützen vor die Rohre. Als die 13. Division schließlich 
um 3.39 nachm. in östlicher Richtung aufbrach, setzte sich auch die 19. 
erneut in Bewegung. Die Westfalen bogen bald nach Süden gegen die 
Höhen östlich Ribemont ab, wo ihnen ein letzter heißer Kampf bevorstand. 
Der rechte Flügel der Hannoveraner wandte sich nach Osten, um noch 
Teile des Gegners vor der 29. Division abzuschneiden. Das größtenteils 
wieder vereinigte Füsilier-Regiment 73 hielt sich nördlich der Straße 
Origny—Courjumelles, das Regiment 91 mit HL/78 marschierte quer¬ 
feldein hart südlich der Viermont-Fme. entlang auf Landifay, die 74er 
wurden später von Jonqueuse auf Courjumelles nachgezogen. Während 
die Batterien der 19. Division von 2.39 nachm. ab aus Mangel an 
Zielen der Reihe nach schwiegen, trat die gesamte Artillerie der 13. und 
17. Division südöstlich Origny ins Feuer. Für das nach Jonqueuse vor- 
gegangene Generalkommando X zeichnete sich daher ein Nachlassen des 
Kampflärms am rechten Flügel nicht ab. Gegen 4Uhr nachm. wurde 
jedoch erkannt, daß Marschkolonnen unbeschossen über die Höhen bei 
Viermont-Fme. rückten. Und dann brachte auch hier ein Flieger-Ofsizier 
die Bestätigung, daß der Feind den Rückzug angetreten habe. Oberlt. 
G i s s o t, 9. Jäger, legte statt einer langen Meldung ein Kartenblatt vor, 
in dem er mit rotem Stift zahlreiche im Abmarsch zur Serre erkannte 
feindliche Marschkolonnen eingetragen hatte. — Die 29. Division mußte 
erst durch vorgezogene Batterien nochmaligen Widerstand am Walde vor 
le Höne brechen und stand um 6.39 nachm. mit den 164ern bei 
Landifay, mit den Regimentern 79 und 92 südlich le Herie. — Auch der 
rechte Flügel des Gardekorps war durch die Rührigkeit der französischen 
Nachhutbatterien bis zuletzt über die zahlenmäßige Schwäche der zurück- 
gebliebenen Infanterie getäuscht worden. Nach den Erfahrungen des Vor- 
tages hatte Generallt. v. H u t i e r in seinem Angriffsbefehl von 2.15
	        
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