Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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He lbetil" Lob aus Feindesmund für sein stolzes Regiment hörte in glei- 
cher Stunde Vfw. E h r b a r der 12. Komp. Ein neben ihm verwundet am 
Boden liegender französischer Offizier sagte zu ihm auf deutsch: „Die Garde 
kämpft wie die Löwen, gegen sie ist nichts auszurichten." 
Den Franzosen war es mit Hilfe von Verstärkungen gelungen, der zer- 
sprengten Angriffstruppe auf dem Hügelrand neuen Halt zu geben. Zäh 
behaupteten sie die Friedhofshöhe, deren Besitz für die östlich anschließende 
Stellung ihrer 37. Brigade ausschlaggebend war. Die feindliche Batterie 
hatte das weite gesucht. Die geschwächte deutsche Linie wurde ebenfalls 
geschlossen und gestützt. Zwischen den Resten der 12. und 10. fügte sich die 
11. Komp. ein, wobei Vfw. Schindler fiel. Von Colonfay traf der 
Zug d e l a C r o i x der 12. ein, Hptm. v. W i tz l e b e n strebte mit dem 
M.G.-Zug v. Katte nach dem siegreich abgewehrten Vorstoß der vorde- 
ren Linie zu. Leuchtenden Auges überschaute er das Schlachtfeld. Ge- 
danken an die um diese glorreiche Stunde bereicherte Überlieferung seines 
geliebten Regiments mochten ihm die Seele erfüllen, und aus der glutvollen 
Begeisterung seines echten Soldatenherzens kamen die Worte: „Welch ein 
schöner Tag!" So empfindet nur heroische Gesinnung im Toben der 
Schlacht. Drum ehrt es nicht minder jenen schlichten Mann, Gefr. T h i e s, 
an seiner Seite die Worte verstehend aufgenommen und dann durch Jahre 
treu bewahrt zu haben. Hptm. v. W i tz l e b e n wurde kurz darauf beim 
Durchschreiten der Mulde von einem Granatsplitter in den Hals getroffen. 
Der Heldentod nahm ihn hinweg in das verheißene Land des Ruhms. 
Schützen seiner Kompagnie bereiteten ihm dort abends das Grab. Der vor 
seinem Zuge vorgehende Lt. v. Katte wurde schwer verwundet. Der 
Halbzugsführer bei Lt. d. Ref. d e l a C r o i x, Offzr.Stellv. R u st, der beim 
Einschwärmen in die 10. Komp. an ihm vorübergekommen war, berichtet: 
„Aus der vorderen Linie hörte ich hinter mir Lt. v. Katte laut rufen. 
Ich nahm an, daß er vor Schmerzen schrie, und schickte ihm meine Feld- 
flafche durch einen Füsilier. Zurückgekehrt meldete dieser mir, Lt. v. 
Katte habe nur durch lautes Hurrarufen herankommende Verstärkun- 
gen zum Draufgehen angefeuert. Ein mustergültiger Soldat!" 
Auf die Nachricht vom feindlichen Gegenangriff sandte Hptm. v. 
Stutterheim, ohne erst Befehl vom Regiment abzuwarten, die 3. 
Komp. dem Füsilier-Bataillon zur Hilfe. Lt. v. Keudell verlängerte 
dessen Front nach links. Der treffliche Vfw. F r e n t r u p mußte verwun¬ 
det oben an der Straße bei Colonfay zurückbleiben. Mit der Kompagnie 
v. Weiher ging der Bataillonsführer dann in südöstlicher Richtung vor. 
Während die Züge in Deckung bleiben, erkunden die Offiziere mit ihren
	        
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